Auch für Wasmeier ist es "einfach der Wahnsinn, wie man es schafft, so ein Thema noch als nachhaltig zu betrachten". Das asiatische Olympia-Komitee hatte das umstrittene Milliarden-Projekt am Dienstag abgesegnet, Kritik an der Vergabe kam auch aus der Politik. "Die Vergabe wirkt absurd", sagte Philipp Hartewig, sportpolitischer Sprecher der FDP, auf SID-Anfrage: "Die Austragung in Saudi-Arabien ist insbesondere in diesen schweren Zeiten nur schwer denkbar."
Stephan Mayer von der CDU/CSU gibt zu Bedenken, dass das asiatische Olympia-Komitee "in seiner Entscheidung frei" sei. "Kommentare aus dem Westen wollen daher gut überlegt sein. Dennoch klingt es befremdlich, Winterspiele an einen Wüstenort zu vergeben."
Mayer sieht die Organisatoren vor "großen Herausforderungen, wenn sie Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten wirklich gerecht werden wollen". Er kann sich "aktuell nicht vorstellen, dass die Veranstaltung diese Belange angemessen berücksichtigen kann". Internationale Großveranstaltungen im Sport müssten in der heutigen Zeit "umweltschonend und nachhaltig durchgeführt werden - anderenfalls finden sie keine Akzeptanz, weder in der Sportwelt noch anderswo.2"
Die asiatischen Winterspiele fanden zuletzt 2017 statt. Saudi-Arabien hatte 2022 in Peking erstmals an Olympischen Winterspielen teilgenommen, der alpine Skiläufer Fayik Abdi war einziger Starter und wurde 44. im Riesenslalom. "Ich hatte mir nie vorgestellt, dass ich einmal im meinem Heimatland Ski fahren könnte", sagte er am Dienstag.