Skispringen: Eisenbichler fehlen nur 88 Zentimeter zum Sieg

SID
Markus Eisenbichler wird am Holmenkollen Zweiter.
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Skispringer Markus Eisenbichler wird am Holmenkollen Zweiter hinter Marius Lindvik. Einzig die verpatzte Landung verhindert den Sieg.

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Markus Eisenbichler bangte kurz, dann stieß der ehemalige Skisprung-Weltmeister einen Urschrei der Freude aus. Mit Rang zwei am legendären Holmenkollen in Oslo hat der Bayer seine starke Form zum Saisonende unterstrichen. Zur Halbzeit hatte der Bayer sogar geführt, am Ende lag er umgerechnet 88 Zentimeter hinter Olympiasieger Marius Lindvik aus Norwegen.

Eisenbichler flog zweimal auf 130,0 m und stand zum sechsten Mal in dieser Saison auf dem Podest. Zum ersten Sieg reichte es aber auch wegen einer verpatzten Landung nicht. "Er hätte es schaffen können, wenn der Telemark sauberer gewesen wäre. Da muss er noch ein bisschen dran arbeiten", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF. Dritter wurde Robert Johansson, ein weiterer Norweger.

Damit bleiben Jens Weißflog (1989), Sven Hannawald (2000) und Severin Freund (2014, 2x2015) die einzigen deutschen Weltcupsieger in Oslo. Eine Woche vor der Skiflug-WM in Vikersund unterstrich Eisenbichler dennoch seine Ambitionen für den anstehenden letzten Saison-Höhepunkt, den er zu seinem wichtigsten Wettkampf des Winters erkoren hat.

Zufrieden war auch Karl Geiger. Der Olympia-Dritte kletterte dank eines starken zweiten Sprungs auf 132,0 m noch vom 14. auf den siebten Platz. Im Duell um den Gewinn des Gesamtweltcups verlor Geiger aber erneut etwas Boden auf Ryoyu Kobayashi, der Sechster wurde. Der Japaner führt die Wertung nun mit 1442 Punkten vor Geiger (1375) an.

Geiger nach Aufholjagd zufrieden

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Das waren meine zwei besten Sprünge hier, speziell der zweite - vielleicht habe ich da einen Ansatz gefunden", sagte Geiger über die Aufholjagd auf der von ihm eigentlich ungeliebten Schanze.

Eine gute Leistung zeigte auch Severin Freund (Rastbüchl) auf Rang 19. Punkte sammelten zudem der in den Weltcup zurückgekehrte Andreas Wellinger (Ruhpolding/25.) sowie Constantin Schmid (Oberaudorf/26.). Stephan Leyhe (Willingen) verpasste dagegen als 44. den zweiten Durchgang.

In der Gesamtwertung der Raw-Air-Serie verteidigte der Österreicher Stefan Kraft nach sechs von neun Flügen trotz Rang acht mit jetzt 806,0 Punkten seine Führung vor Kobayashi (790,0). Direkt dahinter folgen Geiger (779,3) und Eisenbichler (779,1). Die Entscheidung im Kampf um die Siegprämie der Raw-Air-Serie von 35.000 Euro fällt am Sonntag im abschließenden Wettkampf ab 15.45 Uhr.

Bei den Frauen sorgte die Olympia-Zweite Katharina Althaus am Samstag als Fünfte für das einzige deutsche Top-Ergebnis. Den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere feierte Lokalmatadorin Silje Opseth, in der Raw-Air-Wertung führt die Slowenien Nika Kriznar vor dem Finale am Sonntag klar. Althaus hatte wegen ihrer positiven Coronatests den Auftakt der Serie verpasst und liegt daher in der Gesamtwertung weit zurück.

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