Nordische Ski-WM: Johaug stürmt in die Geschichtsbücher - Hennig bricht im "Marathon" ein

SID
Therese Johaug dominiert die Nordische Ski-WM nach Belieben.
© getty

Die Norwegerin Therese Johaug holt mit dem größten Vorsprung der WM-Geschichte ihr viertes Gold in Oberstdorf. Katharina Hennig liegt bis zur Hälfte des 30-km-Rennens auf Medaillenkurs.

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Katharina Hennig stürmte voran, brach böse ein, stürzte, lief mit letzter Kraft ins Ziel - und war am Ende nicht einmal die beste Deutsche: Ein verwegener Angriff auf eine Sensationsmedaille bei der Heim-WM in Oberstdorf hat für Deutschlands hoffnungsvollste Skilangläuferin erneut in einem Drama geendet. Eine Woche nach dem Wachspech im Skiathlon kam Hennig bei einer historischen Vorstellung von Norwegens WM-Königin Therese Johaug im Klassiker über 30 km nur auf Platz 18. Glänzende Zehnte wurde Lokalmatadorin Laura Gimmler.

"Katha geht es gerade nicht so gut, die hat Kreislauf", sagte Gimmler über ihre Freundin, die nach dem Zieleinlauf lange von Krämpfen geschüttelt im Schnee liegen blieb und wie sieben Tage zuvor bittere Tränen weinte. Bis zur Halbzeit des Rennens hatte die Oberwiesenthalerin hinter der in einer anderen Welt laufenden Johaug noch mächtig Tempo gemacht - danach ging aber fast alles schief.

Die 32 Jahre alte Johaug krönte sich derweil mit einem Rennen für die Geschichtsbücher zur WM-Königin von Oberstdorf und sicherte sich bei ihrem vierten Start bei den Nordischen Titelkämpfen im Allgäu das vierte Gold. Am Sonntag könnte ihr Landsmann Johannes Hösflot Kläbo über 50 km gleichziehen, er steht bei drei Goldmedaillen. Mehr WM-Titel als Johaug hat nur die große Norwegerin Marit Björgen (18) gewonnen.

Die nun 14-malige Weltmeisterin Johaug gewann nach einer Laufzeit von 1:24:56,3 Stunden mit dem schier unglaublichen Vorsprung von 2:34,2 Minuten auf ihre Landsfrau Heidi Weng. Es war der größte Vorsprung der WM-Historie in einem Frauen-Rennen. 1964 hatte die sowjetische Staffel mit 2:06,8 Minuten Vorsprung vor Schweden gewonnen. Bronze ging am Samstag an die Schwedin Frida Karlsson (+2:34,8), die sich bei einem Sturz verletzte und bei der Siegerehrung fehlte.

Gimmler, bereits im Sprint Zehnte, lag nach einer ganz starken Vorstellung in ihrem ersten großen 30-km-Rennen 4:08,6 Minuten zurück. "Der zehnte Platz bedeutet mir so viel. Noch mehr als im Sprint, weil er so unerwartet kam", sagte die 27-Jährige. Hinter Hennig (+5:17,0) kam Sofie Krehl (Oberstdorf) auf Platz 22 (+6:05,6), Pia Fink (Bremelau) wurde 24. (+6:25,2).

Bei Kaiserwetter setzte sich Johaug auf der anspruchsvollen Strecke nach nicht einmal vier Kilometern ab und hatte bereits nach einem Drittel der Distanz einen Vorsprung von einer Minute. Dennoch gab die Topfavoritin bis zum Ende mächtig Gas und demonstrierte ihre Macht.

Hennig, im Skiathlon nur enttäuschte 29., lief zu Beginn ein starkes Rennen und führte immer wieder die kleine Verfolgergruppe hinter Johaug an, musste dann aber bei der Halbzeit urplötzlich abreißen lassen. Bundestrainer Peter Schlickenrieder hoffte, dass seine Hoffnungsträgerin noch einmal die zweite Luft bekommt - nach einem Sturz in der Schlussphase war Hennig dann aber körperlich wie

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