50. Erfolg: Geisenberger meldet sich mit Jubiläums-Sieg zurück

SID
Natalie Geisenberger hat ihren 50. Weltcup-Erfolg gefeiert.
© getty

Gute Nachrichten für Rodeldeutschland: Kurz vor der Heim-WM siegen Natalie Geisenberger und Felix Loch endlich wieder im Gleichschritt - und schreiben damit nebenbei zwei besondere Geschichten fort.

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694 Tage musste Natalie Geisenberger warten, aber es war ja weiß Gott keine quälende Zeit. Ihr erster Sohn kam zur Welt, und zurück auf dem Rodelschlitten fuhr sie dann in jedem einzelnen Rennen auf Rang zwei. Aber ein Leben so ganz ohne sportliche Siege - daran konnte sich die Olympiasiegerin dann doch nicht gewöhnen.

"Es war jetzt einfach mal Zeit, ich habe ja lange genug darauf gewartet", sagte Geisenberger am Sonntag in Oberhof lachend. Denn nach 694 Tagen der Warterei steht endlich wieder ein Weltcupsieg in den Statistiken, ihr 50. noch dazu: Die Bayerin gewann souverän vor der Österreicherin Madeleine Egle und ihrer überraschend starken Teamkollegin Anna Berreiter.

Zwei Wochen vor der Heim-WM am Königssee (29. bis 31. Januar) schüttelte Geisenberger damit also doch noch den Status als "ewige" Zweite ab - der ja eigentlich gar kein Makel war: Erst im Mai war die 32-Jährige Mutter geworden, nach dem Saisonstart Ende November wurde sie dann in acht Rennen achtmal Zweite. "Ich bin diesen ganzen Winter sehr locker angegangen, und für die Voraussetzungen bin ich schon unglaublich weit", sagte sie.

Deutlich emotionaler noch als Geisenberger stand Bundestrainer Norbert Loch an der Eisbahn. "Ich kenne Natalie, seitdem sie zehn Jahre alt ist, sie hat bei mir das Rodeln gelernt", sagte er beinahe entschuldigend, "sie hat sich das jetzt verdient, sie hat sich sehr, sehr gut zurückgekämpft. Und wir können in Zukunft noch einiges von ihr erwarten."

Dass es für Loch ein ziemlich entspannter Winter ist, liegt auch an seinem Sohn, von dem ist bei der WM nämlich noch etwas mehr zu erwarten. In den vergangenen Jahren war Rekordweltmeister Felix Loch durch einige Täler gegangen, war regelmäßig zu langsam für die Weltspitze. In diesem Winter wirkt er beinahe stärker als je zuvor.

Am Samstag holte Loch im siebten Einzel-Rennen des Winters den siebten Sieg, die Kristallkugel des Weltcup-Besten ist ihm nur noch theoretisch zu nehmen. "Ich kann mich nicht erinnern, dass es am Stück schon mal so gelaufen ist", sagte Loch in der ARD - und hatte recht. Er hat eine solche Serie noch nie geschafft. Und auch kein anderer Rodler.

Auch nicht Georg Hackl, Lochs Trainer und Förderer. "Ich freue mich brutal für den Felix", sagte der dreimalige Olympiasieger: "Wir haben in den vergangenen Jahren und Monaten viel analysiert. Und er hat zu seinen alten Tugenden zurückgefunden."