Laura Dahlmeier kritisiert Bundesliga-Neustart: "Pervers oder einfach typisch Fußball"

SID
"Fußball steht über allem": Laura Dahlmeier kann mit dem anvisierten Restart der Bundesligen nichts anfangen.
© imago images

Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier hat den anvisierten Neustart der Bundesligen am 16. Mai kritisiert. "Ob das jetzt pervers oder einfach typisch Fußball ist, ist schwer zu beurteilen", sagte die 26-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

DFL-Boss Christian Seifert hatte am Donnerstag bestätigt, dass die 1. und 2. Bundesliga ihren Betrieb unter Ausschluss der Öffentlichkeit wiederaufnehmen und ihre Saisons bis Ende Juni beenden wollen.

"Fußball steht über allem", sagte Dahlmeier, die sich angesichts der Corona-Pandemie mit Bundesliga-Spielen in einer Woche nicht anfreunden kann. "Aus meiner Sicht wäre es gut, wenn man noch ein bisschen warten würde, es muss ja jetzt nicht sofort wieder gespielt werden."

Ein Dorn im Auge ist vor allem die bevorzugte Behandlung der Bundesliga im Vergleich zu Jugend- und Amateurligen. Es sei wichtig, "dass nicht nur die Bundesliga spielt, sondern dass es dann wirklich auch bis in den Nachwuchs rein reicht." Nun dürften "kleine Jungs nicht kicken", die Bundesliga sei jedoch wieder im TV zu sehen - "das steht nicht in Relation." Ihre Forderung: Es müssten "auch andere Sportveranstaltungen wieder laufen dürfen, und man muss runtergehen bis in den Nachwuchs."

Neben Dahlmeier, die ihre erfolgreiche Karriere im Mai 2019 beendet hatte, hatten auch weitere Spitzensportler den Restart im Fußball hart kritisiert. Der Staat verkaufe "die Gesundheit des Volkes und der leidenden Menschen an den Fußball. Das ist pervers", hatte etwa Speerwerfer Johannes Vetter geklagt.