Spektakulärer Dahlmeier-Abschied auf Schalke - Sieg an Norwegen

SID
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© getty

Als Laura Dahlmeier das letzte Mal in ihrer Karriere die Ziellinie passierte, erhob sich das begeisterte Schalker Publikum geschlossen von seinen Sitzen. Mit dem vierten Platz bei der World Team Challenge auf Schalke verabschiedete sich die treffsichere "Frührentnerin" vor 46.412 Zuschauern in der ausverkauften Fußballarena in Gelsenkirchen spektakulär von der internationalen Biathlon-Bühne.

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Der Sieg bei der 18. Auflage des Showevents ging an Marte Olsbu Röiseland und Vetle Sjastad Christiansen aus Norwegen. Doppel-Olympiasiegerin Dahlmeier, die im Anschluss an die vergangene Saison zurückgetreten war, ließ beim Massenstart- und Verfolgungsrennen gemeinsam mit ihrem kurzfristig eingesprungenen Mixed-Partner Philipp Nawrath das zweite deutsche Duo bestehend aus Denise Herrmann und Benedikt Doll hinter sich, das nur Neunter wurde.

"Ich glaube, es ist ganz gut gegangen", sagte Dahlmeier in der ARD mit einem Lachen zu ihrer starken Schießleistung. Lediglich ein Fehler unterlief ihr bei 40 Versuchen. "Beim letzten Schießen habe ich mir schon gedacht, ich möchte nicht mit einem Fehler aufhören. Supergut, dass es geklappt hat", sagte sie.

Dennoch muss der Deutsche Skiverband (DSV) beim traditionellen Spektakel vor dem Jahreswechsel weiter auf den vierten Sieg eines einheimischen Paares warten. Den bisher letzten Triumph hatten 2016 Simon Schempp und Vanessa Hinz (Schliersee) eingefahren. Weltcup-Punkte wurden beim Mixed-Staffel-Wettbewerb nicht vergeben.

Dahlmeier auf Platz zwei beim Massenstartrennen

Die Platzierungen waren aber ohnehin nebensächlich, alle Augen waren auf Dahlmeier gerichtet. Die Biathlon-Königin wollte es sich neun Monate nach ihrem letzten professionellen Rennen nicht nehmen lassen, vor der außergewöhnlichen Kulisse in der zum Winterland verwandelten Arena ihre außergewöhnliche Karriere endgültig abzuschließen.

Und sie bewies, dass sie noch immer konkurrenzfähig ist - und wurde dabei frenetisch von den Fans in der Arena gefeiert. In der schwer zu befahrenen Loipe, in der viele Athleten ihre Probleme hatten, fuhr sie gegen die anwesende Weltspitze auf Augenhöhe. Nach dem zweiten Platz im Massenstartrennen sagte sie: "Bis jetzt fühlt es sich ganz gut an."

Sportlich eher geringer Stellenwert

Die Garmisch-Partenkirchnerin, die mittlerweile in München studiert und als TV-Expertin für das ZDF arbeitet, hatte in ihrer Laufbahn praktisch alles gewonnen: zweimal olympisches Gold, sieben Weltmeisterschaften, einmal den Gesamtweltcup, zudem erhielt sie die Auszeichnung als Sportlerin des Jahres 2017. Dahlmeier ist eine Ikone, für die der DSV noch einen Nachfolger sucht.

Sportlich gesehen hatte das Event auf Schalke einen eher geringen Stellenwert. Die Show, für die 4000 Kubikmeter Schnee aus der Skihalle Neuss nach Gelsenkirchen transportiert worden waren, diente der Vermarktung der Sportart - und war für den Großteil der Athleten ein kleiner Vorgeschmack auf die Januar-Rennen in Oberhof sowie in Ruhpolding.