Freitag sichert DSV-Adlern Platz zwei

SID
Richard Freitag sicherte Deutschland den zweiten Platz
© getty

Von wegen Wackelkandidat: Ein enorm nervenstarker Richard Freitag hat den deutschen Skispringern im finnischen Kuusamo den ersten Podestplatz des Olympiawinters beschert. Der momentan stärkste DSV-Adler sprang das deutsche Quartett im zweiten Teamwettbewerb der Saison im letzten Versuch noch auf Platz zwei vor.

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Nur die überlegenen Norweger waren 60 km südlich des Polarkreises eine Klasse für sich.

"Mit Rang zwei können wir schon sehr zufrieden sein", sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ARD: "Es ist sehr eng zwischen den besten fünf, sechs Nationen. Wir haben heute keinen großen Fehler gemacht."

Der fünfmalige Weltcupsieger Freitag (Aue), bereits im ersten Durchgang mit 136,5 m bester Deutscher, konterte bei verkürztem Anlauf mit 138,0 m nicht nur die Attacke des Österreichers Stefan Kraft, der für sein Land mit dem Schanzenrekord von 147,5 m vorgelegt hatte. Der 26-Jährige fing auch Junshiro Kobayashi (129,5) ab, der mit Japan zuvor auf Platz zwei gelegen hatte.

Norwegen siegt - Japan Dritter vor Österreich

Die DSV-Adler mussten sich im zweiten von acht Teamwettbewerben, so viele wie nie zuvor in einer Weltcupsaison, mit 1116,9 Punkten nur Norwegen (1184,2) beugen. Dritter wurde Japan (1108,2) vor Österreich (1095,4).

Weltmeister Polen landete nur auf Platz sechs (985,5), nachdem Auftaktspringer Piotr Zyla im ersten Durchgang wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden war.

In Wisla hatten die DSV-Adler eine Woche zuvor hinter Norwegen, Österreich und Polen Platz vier belegt. Den letzten Erfolg einer deutschen Auswahl gab es im Januar in Zakopane.

Wellingers ansteigende Form, Paschke mit starkem Debüt, Eisenbichler solide

Neben Freitag, der am 4. Januar 2015 in Innsbruck seinen letzten Einzelsieg gefeiert hatte und nach vielen Schwächephasen endlich gefestigt scheint, zeigte in einem Team ohne Ausreißer nach unten der zweifache Vizeweltmeister Andreas Wellinger (Ruhpolding) mit 133,5 und 134,0 m weiter ansteigende Form. "Ich denke, es ist der richtige Weg", sagte der 22-Jährige, der 2014 in Kuusamo so schwer gestürzt war.

Pius Paschke (Kiefersfelden), der mit 27 Jahren sein erstes Mannschaftsspringen im Weltcup bestritt, gab mit starken 132,0 und 133,0 m ein glänzendes Debüt und bewarb sich nachdrücklich als deutsche Nummer vier für einen Olympia-Einsatz. Markus Eisenbichler (Siegsdorf/130,0+132,0) zeigte zwei sehr solide Sprünge.

Um mit den Norwegern, die alleine im zweiten Durchgang mit drei Mann die 140 m übertrafen und auch ohne den verletzten Kenneth Gangnes (Kreuzbandriss) zum großen Olympiafavoriten werden, um den Sieg zu konkurrieren, fehlte dem deutschen Vierer aber das entscheidende Quäntchen an Leistungsstärke. "Für 140 und mehr ist bei uns noch zu wenig Selbstverständnis drin", sagte Schuster.

Am Sonntag (15 Uhr) findet in Kuusamo ein Einzelwettbewerb statt, für den sechs deutsche Springer qualifiziert sind.

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