Savchenko/Massot auf Medaillenkurs

SID
Aljona Savchenko und Bruno Massot haben Medaillenchancen
© getty

Die Medaille zum Greifen nah und selbst der Titel noch in Reichweite: Mit ihrem besten Kurzprogramm der Saison haben sich Aljona Savchenko und Bruno Massot bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften alle Erfolgsoptionen offengehalten.

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Die Vize-Europameister gehen in Helsinki als Zweite in die Kür-Entscheidung am Donnerstag.

Nur eine nicht ganz saubere Landung des dreifachen Wurfaxels verhinderte die Führung nach der Kurzkür. Mit 79,84 Punkten mussten die beiden Oberstdorfer nur den schwungvollen Chinesen Sui Wenjing und Han Cong (81,23) den Vortritt lassen - vorerst. Erleichtert fielen sich die Schützlinge von Trainer Alexander König nach ihrem mitreißenden Lindy Hop in die Arme.

Anders als bei den europäischen Titelkämpfen konnte das Duo auf dem Eis Vollgas geben. Savchenko hatte ihren Bänderanriss im Knöchel auskuriert, ihr französischer Partner seine Rückenprobleme im Griff. Rang drei erarbeiteten sich in der Paarlauf-Konkurrenz die Grand-Prix-Gewinner Jewgenija Tarasowa und Wladimir Morosow aus Russland (79,37).

Nicht über eine Mitläuferrolle kamen Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert heraus. Die beiden Berliner mussten sich nach einer eher braven Präsentation mit 59,76 Punkten und Rang 19 begnügen. Damit verpassten sie die Qualifikation für das Kürfinale.

Medwedewa vor Titelverteidigung

Bereits am Nachmittag konnte Nicole Schott in der Damen-Konkurrenz ein vorzeitiges Ende gerade noch einmal abwenden. Nach einem Sturz im Kurzprogramm bei der Dreifach-Dreifach-Kombination wurde die EM-Zehnte aus Essen bis auf Rang 24 durchgereicht. Exakt 24 Athletinnen dürfen am Freitag (17.00 Uhr/MESZ) zur Kür-Entscheidung antreten.

"Ich hatte natürlich etwas andere Erwartungen. Aber die Punktabstände nach vorne sind nicht so groß", sagte Schott, die in Oberstdorf bei Michael Huth trainiert. Eine Erkältung vor wenigen Tagen habe sie nicht behindert: "Ich konnte trainieren und ich konnte auch gut trainieren."

An der Spitze wäre alles andere als eine erfolgreiche Titelverteidigung von Jewgenija Medwedewa eine große Überraschung. Federleicht und makellos präsentierte die Europameisterin aus Russland ihre Kurzkür. Der 17-Jährigen (79,01 Punkte) am nächsten kamen die beiden Kanadierinnen Kaetlyn Osmond (75,98) und Gabrielle Daleman (72,19).

Schotte kommt zu Fall

Zum jazzigen Tango aus "Chicago" funktionierten bei der ganz in schwarz gekleideten deutschen Ex-Meisterin Schott der dreifache Rittberger und der Doppel-Axel. Bei der Kombination aus dreifachem Toe-Loop und dreifachem Toe-Loop indes kam die 20-Jährige zu Fall, am Ende standen 54,83 Zähler zu Buche.

Schott wird sich bei der Medaillenentscheidung in der Hartwall-Arena steigern müssen, um der Deutschen Eislauf-Union (DEU) im ersten Anlauf ein Ticket für die olympische Damen-Konkurrenz 2018 im südkoreanischen Pyeongchang zu sichern. Rang 24 in Helsinki wird dafür nicht ausreichen, wahrscheinlich ist ein 20. Platz erforderlich.

Unter ihren Erwartungen blieb auch Rückkehrerin Carolina Kostner aus Italien. Die wegen einer Dopingaffäre 21 Monate gesperrte Ex-Weltmeisterin stand zwar alle ihre Sprünge souverän, geriet dafür aber bei einer eher leichten Pirouette unübersehbar aus dem Gleichgewicht. Die EM-Dritte hat mit Rang acht schon alle Medaillenchancen in der finnischen Hauptstadt eingebüßt.

Die Welttitelkämpfe werden am Donnerstag (11.30 Uhr/MESZ) mit dem Kurzprogramm der Herren fortgesetzt. Deutscher Starter ist Paul Fentz aus Berlin.

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