Gold! Silber! Bronze! DSV-Kombinierer glänzen

SID
Johannes Rydzek holt Gold
© getty

Johannes Rydzek hüpfte mit der Deutschlandfahne über die Ziellinie, dann fiel er den drei anderen "Dominierern" in die Arme: Erster, Zweiter, Dritter, Vierter - Deutschlands Kombinations-Überflieger haben schon im ersten Wettbewerb der WM in Lahti alle Maßstäbe gesprengt und einen historischen Triumph gefeiert. Hinter Rydzek holte Eric Frenzel Silber, Björn Kircheisen gewann vor Fabian Rießle Bronze.

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"Wahnsinn! Einfach Wahnsinn! Das ist ein unglaublich schöner Tag", sagte Rydzek, nachdem er sich in einem Wettkampf wie aus dem Märchenbuch seinen Titel von der Normalschanze erfolgreich verteidigt und das große Duell mit seinem kongenialen Teamkollegen Frenzel für sich entschieden hatte: "Ich habe mich stark gefühlt, wusste, dass mir die Strecke liegt - ich bin einfach überglücklich."

Der 25 Jahre alte Rydzek, der im Ziel 14,9 Sekunden Vorsprung auf den Olympiasieger hatte, zog mit seinem dritten WM-Titel mit Frenzel sowie Bundestrainer Hermann Weinbuch gleich. "Ich habe gemerkt, dass Johannes heute unglaublich stark war", sagte Frenzel im ZDF: "Ich habe alles gegeben und bin absolut zufrieden."

Meistermacher Weinbuch hatte nach der vorläufigen Krönung seiner Karriere Tränen in den Augen: "Es fällt mir schwer, Worte zu finden. Ich bin emotional angeschlagen. Das war ein perfektes Rennen."

Am Sonntag können Rydzek und Frenzel mit einer weiteren Goldmedaille in der Staffel den deutschen Rekordmann Ronny Ackermann einholen, der viermal Kombinations-Weltmeister war. Routinier Kircheisen (+30,0) gewann am Freitag seine elfte WM-Medaille - mehr hat kein anderer Kombinierer erreicht. "Ich habe immer an meine Chance geglaubt und bis zum Schluss gekämpft. Das ist traumhaft", sagte der 33-Jährige.

"Wir lassen uns aber keinen Druck aufhalsen"

Einen Vierfach-Triumph bei einer WM hatte es seit der Kombinations-Steinzeit nicht mehr gegeben. 1930 lagen sechs, 1954 fünf Norweger vorne. Die deutschen Ski-Mehrkämpfer hatten zuvor vier Doppelsiege gefeiert - zuletzt 2011 in Oslo durch Frenzel und Tino Edelmann.

Bereits im Springen am Morgen hatten Frenzel und Rydzek der Konkurrenz bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein eindrucksvoll vorgeführt, wer auch in Lahti das Sagen hat: Beide sprangen 99,0 m und damit weiter als alle anderen, Frenzel allerdings unter schlechteren Bedingungen - der Olympiasieger lag damit 14 Sekunden vor Rydzek.

"Das ist ein nicht zu unterschätzender Rückstand", sagte der Verfolger, "gerade auf dieser schwierigen Runde." Frenzel wusste allerdings, dass er das Rennen nicht im Alleingang gewinnen konnte - so liefen beide schon nach anderthalb Kilometern gemeinsam dem chancenlosen Feld davon. Bei der Halbzeit forcierte Rydzek dann aber, Frenzel konnte nicht mehr folgen.

Im Team-Wettbewerb am Sonntag ist der deutsche Vierer nun der wahrscheinlich größte Favorit, den es in der WM-Geschichte je gegeben hat. "Wir lassen uns aber keinen Druck aufhalsen", sagte Frenzel.

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