Schempp und Dahlmeier eine Medaillengarantie?

SID
Simon Schempp will in Hochvilzen nach Gold greifen
© getty

Simon Schempp träumt von seiner ersten Einzelmedaille, Laura Dahlmeier von ihrem nächsten Wintermärchen: Mit hohen Erwartungen und viel Zuversicht nehmen Deutschlands Biathlon-Asse die WM in Hochfilzen in Angriff. Schempp und Dahlmeier sind die Trümpfe im hochkarätig besetzten DSV-Team, das aus Österreich mindestens fünfmal Edelmetall mitbringen soll.

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Wie im Vorjahr könnte Überfliegerin Dahlmeier diese Vorgabe schon ganz alleine erfüllen - wenn alles nach Plan läuft. "Wenn ich meine Bestleistung abrufe, kann es für eine Medaille reichen", sagt die Gesamtweltcup-Führende zwar wie so oft bescheiden. Die vier Saisonsiege und fünf weiteren Podestplätze aus 13 Rennen rücken Dahlmeier bei den Frauen jedoch in die Rolle der Topfavoritin.

Die nimmt Schempp bei den Männern zwar nicht ein, an Selbstbewusstsein mangelt es dem 28-Jährigen auch wegen zuletzt ansteigender Form und persönlichen Triumphen über Dominator Martin Fourcade aber nicht. "Er ist in jedem Rennen zu schlagen", sagte Schempp: "Es wird allerdings sehr, sehr schwer. Weil er noch einen Tick besser ist als in den vergangenen Jahren."

"Wahnsinn, wenn es Gold wird"

Zehnmal hat Fourcade in diesem Winter bereits gewonnen, die große Kristallkugel ist ihm praktisch nicht mehr zu nehmen. Bei der WM (9. bis 19. Februar), bei der Mixed-Staffel, Staffel und zudem jeweils vier Einzelrennen bei Männern und Frauen anstehen, könnte er der große Medaillenlieferant werden. Dahlmeier war genau das 2016 mit fünf Medaillen bereits in Oslo gelungen. Am Holmenkollen hatten die DSV-Skijäger insgesamt siebenmal Edelmetall gewonnen (1xGold, 3xSilber, 3xBronze).

"Ich bin wieder sehr gut drauf", sagt die 23-Jährige aus Partenkirchen über ihre aktuelle Verfassung, ohne dabei überheblich zu wirken. "Ich würde mich schon über eine einzige Medaille freuen. Wenn es Gold wird, wäre das natürlich der Wahnsinn."

Die Chancen dafür stehen gut, nicht nur wegen Dahlmeiers Ausnahmestellung. In der Staffel scheint das Quartett des DSV auch ohne die erkrankte Franziska Preuß (Infekt) unschlagbar, zudem liegt Dahlmeier die Strecke in Hochfilzen. "Ich verbinde damit sehr positive Emotionen, es ist superschön dort", sagt die Hobby-Bergsteigerin, die 2015 die Weltcup-Verfolgung in Hochfilzen gewonnen hatte.

IBU muss für einen dopingfreien Sport sorgen

Das Jagdrennen steht bei Dahlmeier übrigens hoch im Kurs, denn "ich mag es, wenn jemand vor mir ist und ich angreifen kann." Eine persönliche Lieblingsdisziplin hat Schempp zwar nicht, "weil es beim Biathlon immer auf das Schießen und Laufen ankommt", dafür ist das Ziel umso klarer formuliert.

"Ich wünsche mir, dass ich einmal unter die ersten drei laufen kann", sagte der Uhinger. Im Team war ihm das bei einer WM bereits sechsmal gelungen, als Einzelkämpfer fehlte häufig das nötige Quäntchen Glück. "Wenn ich das perfekte Rennen abliefern werde, kann ich um die vorderen Plätze kämpfen. Ich denke, dass die WM zu einem guten Zeitpunkt kommt", sagte Schempp.

Bevor die Leistungen der Athleten allerdings im Mittelpunkt stehen, muss der Weltverband IBU noch die dunkle Vergangenheit aufarbeiten und für einen dopingfreien Sport sorgen. Auf dem Außerordentlichen Kongress sollen am Mittwoch zunächst härtere Strafen für Betrüger eingeführt werden, die dann schon einen Tag später angewandt werden könnten. Dann berät der Vorstand über das weitere Vorgehen im russischen Dopingskandal.

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