Dreßen sorgt für faustdicke Überraschung

SID
Thomas Dreßen hat beim Weltcup in Kvitfjell für eine Überraschung gesorgt
© getty

Thomas Dreßen hat wenige Tage nach der WM in St. Moritz für eine große, fast historische Überraschung im Weltcup gesorgt. Bei der ersten von zwei Abfahrten im norwegischen Kvitfjell fuhr der 24-Jährige beim unerwarteten ersten Sieg des Slowenen Bostjan Kline mit der hohen Startnummer 48 auf einen herausragenden sechsten Rang. Besser platziert als Dreßen (SC Mittenwald) waren in den vergangenen 16 Jahren bei einer Weltcup-Abfahrt nur zwei Deutsche.

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Dreßen, der sein großes Potenzial in St. Moritz als Zwölfter der WM-Abfahrt und Dritter der WM-Kombinationsabfahrt angedeutet hatte, fehlten nur 0,18 Sekunden zur ersten Podestplatzierung eines deutschen Abfahrers seit dem Sieg von Max Rauffer im Dezember 2004 in Gröden/Italien. Danach war nur noch Tobias Stechert mit einem fünften Rang in Lake Louise/Kanada dem "Stockerl" nahe gekommen. Für Dreßen war es die erste Top-Ten-Platzierung, besser als Rang 16 war er im Weltcup noch nicht gewesen.

Überraschend war auch der erste Sieg im Weltcup von Kline. Das 25 Jahre alte Kraftpaket hatte 0,19 Sekunden Vorsprung vor Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich. Den dritten Rang belegte Kjetil Jansrud aus Norwegen (+0,20 Sekunden). Kline hatte bei der WM den siebten Platz belegt. Im Weltcup war er immerhin schon zweimal aufs Podium gefahren, unter anderem im Januar 2016 bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen.

Die beiden anderen deutschen Starter konnten ihre guten Trainingsleistungen nicht im Rennen umsetzen: Andreas Sander (Ennepetal) und Josef Ferstl (Hammer) belegten im Zwischenklassement zeitgleich (+0,85 Sekunden) den 17. Rang auf der Olympiastrecke von 1994. Dort findet am Samstag eine weitere Abfahrt statt, am Sonntag dann noch ein Super-G.

Sander war mit seiner Leistung nicht zufrieden. "Ich habe mich geärgert, denn ich wollte noch einen draufsetzen", sagte er. Im Training hatte der WM-Achte den neunten Rang belegt. Ferstl war als Trainingssechster noch besser gewesen, konnte sich mit seiner Fahrt aber einigermaßen anfreunden: "Ich habe es ganz gut runtergebracht", sagte er im ZDF.

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