Schwab: WM-Boykott in Sotschi keine Lösung

SID
BSD-Vorstand Schwab sieht Boykott der WM 2017 kritisch
© getty

Der deutsche Bob- und Schlittenverband sieht die internationalen Boykottdrohungen im Vorfeld der WM 2017 im russischen Sotschi im Februar kritisch. "Das ist keine einfache Situation", räumte BSD-Vorstand Thomas Schwab am Donnerstag im Rahmen der Saisoneröffnungs-Veranstaltung in Maisach ein: "Ich halte einen Boykott aber nicht für förderlich, darunter leidet der Sport."

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Das IOC hatte den sieben Wintersport-Weltfachverbänden nach Veröffentlichung des McLaren-Reports zum systematischen Staatsdoping in Russland empfohlen, vorerst keine Großereignisse mehr an das Land zu vergeben.

"Aber diese Bob- und Skeleton-WM war zu diesem Zeitpunkt lange vergeben, da muss man Verständnis haben", sagte Schwab. Der Weltverband IBSF hatte der Olympiastadt Sotschi die WM im Sommer 2013 zugesprochen, der McLaren-Report wurde im Frühsommer 2016 veröffentlicht.

"Wir sehen das ganze auch kritisch", sagte Schwab allerdings: "Für uns ist es extrem wichtig, dass die Dopingkontrollen während der WM transparent sind. Die Tester dürfen nicht von der russischen NADA kommen, und das wurde uns schriftlich auch bestätigt."

Nicht nur Skeleton-Olympiasiegerin Lizzy Yarnold (Großbritannien) hatte die IBSF zuletzt zur Verlegung der WM 2017 aufgefordert und einen Boykott ins Gespräch gebracht. Eine Verlegung ist derzeit jedoch unwahrscheinlich. Yarnold hofft allerdings, dass sich dies ändert, wenn im Dezember der zweite Teil des McLaren-Reports zum Staatsdoping in Russland weiteres belastendes Material enthält.

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