Rebensburg nur von Gut geschlagen

SID
Viktoria Rebensburg fehlten 0,15 Sekunden auf Siegerin Lara Gut aus der Schweiz
© getty

Viktoria Rebensburg aus Kreuth hat beim Weltcup-Super-G ihre starke Form bestätigt. Die 26-Jährige fuhr bei ihrem "Heimspiel" nach Rang drei in der Abfahrt am Sonntag nach einer Klasse-Fahrt sogar auf den zweiten Platz und erreichte damit zum sechsten Mal in dieser Saison das Podium.

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Zum dritten Saisonsieg fehlten Rebensburg 0,15 Sekunden auf Siegerin Lara Gut aus der Schweiz (1:20,51 Minuten).

Die Dominatorin des Winters, Lindsey Vonn aus den USA, musste sich mit 0,23 Sekunden Rückstand mit Rang drei begnügen.

Vonn (31), die die Abfahrt gewonnen hatte, verpasste ihren 77. Weltcupsieg und büßte im Kampf um den Gesamtweltcup 40 Punkte auf Gut ein. Vonns Vorsprung beträgt nur noch 87 Zähler.

"Ich bin super happy. Ich genieße das richtig. Es waren zwei extrem schöne Tage. Vor Lindsey zu sein, ist schon schön, sie war zuletzt sehr dominant", sagte eine überglückliche Rebensburg (Kreuth) nach ihrer besten Super-G-Leistung des Winters mit einem breiten Grinsen.

''Ein Wimpernschlag'' fehlte auf die Schweiz

Da gab es im Zielraum von der in dieser Saison überragenden Amerikanerin auch einen anerkennenden Klaps auf die Schulter.

Nur 0,15 Sekunden, "ein Wimpernschlag", fehlten Rebensburg auf die Schweizerin Lara Gut (1:20,51 Minuten) und zum dritten Saisonsieg. Vonn, die ihren 77. Weltcupsieg etwas überraschend verpasste, musste sich mit Rang drei begnügen (0,23 Sekunden zurück).

Bereits am Samstag hatte Rebensburg mit dem dritten Platz in der Abfahrt hinter Seriensiegerin Vonn und Fabienne Suter (Schweiz) ihre bärenstarke Form bestätigt. Zum ersten Mal seit fünf Jahren gelang es damit einer DSV-Läuferin, vier Mal in Serie auf das Podest zu fahren. Dies hatte zuletzt Maria Höfl-Riesch im Februar/März 2011 geschafft.

"Das waren zwei Superläufe. Ich bin extrem stolz, dass es so gelungen ist. Das ist eine starke Leistung, aber jetzt geht es weiter", sagte Rebensburg.

"Das war ein sehr ordentliches Rennen für uns''

Auch die deutschen Männer fuhren am Sonntag von der Generalprobe für Olympia 2018 mit einem guten Gefühl nach Hause. "Das war ein sehr ordentliches Rennen für uns, wirklich gut", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier nach dem Weltcup-Super-G auf der Piste von Jeongseon.

Andreas Sander (Ennepetal) auf Rang 10, Klaus Brandner (Königssee) auf Rang 14, das sei, ergänzte Maier, "sehr anerkennenswert".

Der Norweger Kjetil Jansrud (Abfahrt) und der Schweizer Carlo Janka (Super-G) waren die Sieger der zwei Weltcup-Rennen beim gelungenen Probelauf für die Spiele von Pyeongchang.

Die deutsche Abfahrtsmannschaft aber schlug sich beachtlich - und ist ihrem ehrgeizigen Ziel, 2018 um die Medaillen mitzufahren, wieder ein Stück nähergekommen.

''Der Wind hat hier auf jeden Fall Einfluss''

Dass in einem Weltcup-Super-G zwei Deutsche in die Top 15 fahren, ist höchst selten und war zuletzt im Dezember 2011 in Gröden vorgekommen.

Nach der unglücklich verlaufenen Abfahrt, in der Sander vom Wind auf Rang 27 verweht wurde, war der Super-G Balsam für die Seele. "So kann man heimfahren", betonte der Westfale, der nie besser war in dieser Disziplin und zum vierten Mal in diesem Winter in die Top Ten fuhr.

Auch der Wind blieb diesmal ruhig, Alpindirektor Maier schwant freilich Ungemach: "Der Wind hat hier auf jeden Fall Einfluss, das Thema wird bei Olympia für die Skispringer und die Alpinen eine Rolle spielen."

Das Kofferpacken für die Heimreise nach Europa fiel vor allem Klaus Brandner leicht: Der Berchtesgadener erreichte das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere. "Ich bin froh, dass mir das endlich mal so gelungen ist", sagte er.

"Beachtlich, was geleistet wurde"

Auf jeden Fall bestanden haben den ersten Härtetest für die Olympischen Spiele die südkoreanischen Organisatoren. "Es ist beachtlich, was die hier geleistet haben", sagte Maier.

Auch mit dem Berg in Jeongseon, der 45 Autominuten vom zentralen Wettkampfzentrum in Pyeongchang entfernt liegt, kann er sich anfreunden. Die Strecke soll bis 2018 noch anspruchsvoller gestaltet werden, Maier aber betont schon jetzt: "Hier wird keiner Olympiasieger, der es nicht verdient hat."

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