Oberhof droht Absage des Weltcups

SID
In Oberhof mangelt es am Schnee für die Biathleten
© getty

Oberhof droht wegen Schneemangels und deutlich zu hoher Temperaturen die erstmalige Absage des Biathlon-Weltcups. "Wir hatten in den vergangenen Jahren schon kein Glück mit dem Wetter, doch so extrem wie diesmal war die Situation noch nie", sagte Organisationschef Christopher Gellert der Tageszeitung Freies Wort.

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Schon am Mittwoch könnte die Entscheidung fallen, ob die Wettbewerbe in zwei Wochen durchgeführt werden können. Dann soll es unter anderem ein Telefongespräch zwischen den Organisatoren und dem Weltverband IBU geben, zudem ist am Vormittag eine Pressekonferenz angesetzt. Auch die IBU rechnet mit einer Entscheidung noch vor Weihnachten.

Komplett ausfallen wird der Weltcup auf keinen Fall. Sollte Oberhof das Event tatsächlich nicht selbst stemmen können, müsste ein anderer Ausrichter einspringen. Nach SID-Informationen soll das slowenische Pokljuka schon bereitstehen, möglich scheint auch eine Verlegung nach Ruhpolding. In den Chiemgauer Alpen ist bislang der folgende Weltcup vom 13. bis 17. Januar geplant.

"Es wäre schon gut, wenn der Weltcup in Deutschland ausgetragen würde, auch aus logistischen Gründen", sagte IBU-Renndirektor Borat Nunar dem Freien Wort. Doch in Oberhof scheint ein nicht zu leistender Kraftaufwand nötig.

Frost ist nicht in Sicht

Aktuell liegen die Temperaturen am Rennsteig bei etwa 4 bis 7 Grad, Frost ist auch über die Weihnachts-Feiertage nicht in Sicht - und natürlicher Schnee nicht vorhanden. Genügend Kunstschnee kann wohl kaum noch rechtzeitig produziert werden.

"Natürlich haben wir Vertrauen in die Oberhofer Organisatoren, und sie haben noch einige Optionen. Allerdings muss der Schnee, den sie ranschaffen könnten, dann auch ein paar Tage und Wettkämpfe überstehen", sagte Nunar.

Bislang musste noch nie ein kompletter Biathlon-Weltcup in Deutschland abgesagt werden. Erst am Montag wurden allerdings bereits die Wettbewerbe der nordischen Kombinierer im sächsischen Klingenthal (2./3. Januar) wegen Schneemangels und Temperaturen von bis zu 15 Grad abgesagt.

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