Freund schwächelt auch in Engelberg

SID
Peter Prevc gewann nach Flügen über 139 und 134 m vor seinem Bruder Domen
© getty

Severin Freund hockte leicht betreten im Auslauf, als die Gebrüder Prevc ihre historische Skisprung-Show abzogen: Während Weltmeister Freund zum Auftakt der Vierschanzentournee-Generalprobe in Engelberg nicht über Platz acht hinauskam, machten Peter und Domen Prevc den ersten Familien-Doppelsieg in der Geschichte des Weltcups perfekt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Sensationell, was die beiden da abgezogen haben. Das ist eine Ansage", sagte Freund (Rastbüchl), der hinter dem viertplatzierten Richard Freitag (Aue) nur zweitbester Deutscher war und neun Tage vor dem Tournee-Auftakt ein wenig schwächelt: "Es war nicht super heute, aber ganz okay. Ich bin schon deutlich schlechter hier gesprungen", sagte der 27-Jährige, der auch zuletzt in Nischni Tagil nur Zwölfter war.

Im Gesamtweltcup verlor Freund, der 133 und 126 m sprang (265,7 Punkte), weiter an Boden an den "großen" Prevc, der nach seinem zweiten Sieg in Folge zum Tournee-Topfavoriten wird. Der 23-Jährige lag nach Sprüngen auf 139,5 und 134,0 m mit 297,1 Punkten deutlich vor seinem erst 16 Jahre alten Bruder Domen (283,5), der in seinem erst fünften Weltcup erstmals aufs Podest sprang.

Peter Prevc: "Besonderer Moment für uns"

"Das ist ein besonderer Moment für uns", sagte Peter Prevc nach seinem achten Weltcup-Sieg. Dritter wurde der 43-jährige Noriaki Kasai (Japan/273,5), damit standen der jüngste und der älteste Starter auf dem Treppchen. Als Domen Prevc geboren wurde, lag Kasais größter Karriere-Erfolg - Skiflug-Weltmeister 1992 - bereits sieben Jahre zurück.

Freitag, der im Vorjahr das Auftaktspringen in Engelberg gewonnen hatte, war nach einem starken Satz auf 132,5 m als Zweiter ins Finale gegangen, konnte dies aber mit 128,5 m nicht bestätigen und verpasste Platz drei um 1,2 Punkte. "Mit dem Platz bin ich nicht ganz zufrieden, aber es fehlt nicht viel", meinte der Sachse.

Die weiteren Deutschen fielen erneut mehr oder weniger ab. Andreas Wank (Hinterzarten) blieb mit Platz 16 im Rahmen seiner Möglichkeiten, ebenso Stephan Leyhe (Willingen) auf Rang 23.

Wellinger verpasst zweiten Durchgang

Youngster Andreas Wellinger (Berchtesgaden) verpasste als 34. überraschend den zweiten Durchgang, nachdem er keine Stunde zuvor noch als Zweitbester der Probe geglänzt hatte, und unterstrich damit ein deutsches Problem: Außer Freund und Freitag bringt kein DSV-Adler zwei konstant starke Sprünge in Folge zustanden. Oder nicht einmal einen: Team-Olympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf) war am Freitag als 43. in der Qualifikation gescheitert und damit am Samstag nur Zuschauer.

Für Freund setzte sich derweil seine komplizierte Beziehung mit Gross-Titlis-Schanze in Engelberg fort, eine Podestplatzierung hat er hier nie erreichen können.

Am Sonntag (14.15 Uhr) steht in Engelberg das letzte Springen vor der Vierschanzentournee an, die am 28. Dezember mit der Qualifikation in Oberstdorf beginnt.

Artikel und Videos zum Thema