Freund feiert dritten Sieg in Folge

SID
Severin Freund ist in einer Bombenverfassung
© getty

Severin Freund blickte gespannt auf die Anzeigetafel, dann atmete der Skisprung-Weltmeister erleichtert auf: Mit der Winzigkeit von 0,3 Punkten Vorsprung auf seinen Rivalen Peter Prevc hat der Niederbayer am legendären Holmenkollen seinen dritten Weltcup-Sieg in Folge gefeiert.

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Drei Wettbewerbe vor Saisonende nimmt der Traum vom ersten Gewinn des Gesamtweltcups für den 26-Jährigen immer konkretere Formen an.

"Das hat heute richtig Spaß gemacht. Ich hatte allerdings auch ein wenig Glück mit dem Wind. Dennoch bleibt es bis zum Schluss ein enges Rennen", sagte Freund, der in Oslo auf starke 132,0 und 135,5 Meter segelte. Mit 275,7 Punkten feierte er seinen bereits achten Saisonsieg knapp vor dem Slowenen Prevc (275,4) und dem Norweger Rune Velta (265,3).

Für Freund, der schon im Vorjahr am Holmenkollen gewonnen hatte, war es der dritte Sieg innerhalb von nur fünf Tagen und der erste "Hattrick" seiner Karriere. Am kommenden Wochenende kann er nun als dritter Deutscher nach Jens Weißflog und Martin Schmitt die große Kristallkugel gewinnen.

"Lange schwer getan"

Die Voraussetzungen sind glänzend: Mit 1543 Punkten liegt der Skiflug-Weltmeister klar vor Prevc (1489) und dem Österreicher Stefan Kraft (1423), der sich in Oslo mit Rang zehn begnügen mussten.

Freund führte auf der WM-Schanze von 2011 schon nach dem ersten Durchgang, wenig später war der insgesamt 17. Weltcup-Sieg seiner Karriere perfekt. Damit fehlt dem Wahl-Münchner nur noch ein Erfolg, um in der ewigen deutschen Bestenliste Sven Hannawald (18) einzuholen. Mehr Siege gab es nur für Weißflog (33) und Schmitt (28).

"Ich habe mich hier in Oslo ein paar Jahre lang schwer getan. Aber wenn man es einmal raushat, ist es sehr schön", sagte Freund. Im zweiten Durchgang wurde es für den DSV-Adler allerdings noch einmal knapp: Prevc packte mit 138 m den weitesten Sprung des Tages aus und stürmte von Rang vier nach vorne, zum Sieg reichte es aber nicht mehr.

Führung in der Nationenwertung ausgebaut

Stark präsentierte sich auch Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der am Nachmittag überraschend die Qualifikation gewonnen hatte und als Siebter das drittbeste Resultat seiner Karriere nachlegte.

In der Nationenwertung baute Deutschland so seine Führung gegenüber Norwegen auf 165 Punkte aus. Die übrigen DSV-Adler enttäuschten allerdings. Einzig Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Andreas Wank (Hinterzarten) holten auf den Plätzen 25 und 30 zumindest noch ein paar Weltcup-Zähler.

Michael Neumayer (Oberstdorf) und Richard Freitag (Aue) schieden dagegen auf den Rängen 34 und 40 vorzeitig aus. Team-Olympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf) war sogar schon in der Qualifikation gescheitert und blieb zum vierten Mal in Folge ohne jeden Zähler.

Kommende Woche bringt Entscheidung

Erstmals seit mehr als zehn Jahren war auch ein niederländischer Skispringer im Weltcup am Start: Der 19 Jahre alte Lars Antonissen scheiterte bei seinem Debüt allerdings ebenfalls in der Qualifikation. Als bislang letzte Oranje-Springer hatten zuvor Boy van Baarle und Christoph Kreuzer im November 2003 an einem Weltcup teilgenommen.

Schon am Sonntag (14.15 Uhr) steht in Oslo der nächste Wettbewerb an. Am kommenden Wochenende fällt dann beim Skfliegen im slowenischen Planica die Entscheidung im Kampf um den Gesamtweltcup.

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