Deutsche Rodler enttäuschen

SID
Felix Loch wurde in Calgary Letzter
© getty

Zur Abwechslung mal ein wenig Gegenwehr, das gefiel Natalie Geisenberger. "Ich finde es gut, wenn es mal wieder solche Drucksituationen gibt, das hat Spaß gemacht", sagte die zuletzt so dominante Rodel-Olympiasiegerin nach dem Weltcup-Rennen in Calgary.

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Im Einsitzer hatte sie ihren bislang knappsten Saisonerfolg eingefahren, nur 58 Tausendstel trennten sie von der Kanadierin Alex Gough.

Im abschließenden Sprint-Rennen musste die 26-Jährige aus Miesbach am Samstag mit Rang drei sogar ihre erste kleine Niederlage im nacholympischen Winter hinnehmen, es bleibt dennoch dabei: Geisenberger dominiert die Rodel-Welt, im Gesamtweltcup baute sie ihren Vorsprung weiter aus - Teamkollege Felix Loch fand dagegen auch in Kanada nicht zurück zu seiner Überlegenheit.

Der Olympiasieger und Topfavorit vom RC Berchtesgaden fuhr im Einsitzer noch auf den guten zweiten Platz, den Sieg musste er dabei Samuel Edney überlassen, der überraschend für den ersten kanadischen Herren-Erfolg im Weltcup sorgte. Widrige Wetterbedingungen mit einem Temperatursturz um 15 Grad hatten dafür gesorgt, dass der erste Lauf annulliert werden musste, die Entscheidung fiel im zweiten Durchgang. "Den ersten Lauf hätte man gar nicht erst fahren sollen", ärgerte sich Bundestrainer Norbert Loch im "ZDF": "Das war schlecht organisiert und schlecht durchdacht."

Loch: "Edney war unschlagbar"

Sein Sohn sah all das etwas entspannter. "Als ich morgens aufgestanden bin und das Wetter sah, wusste ich, dass wir einen lustigen Tag haben würden", sagte Loch junior. Echten Spaß hatte aber vor allem Edney, "der war heute unschlagbar", sagte Loch, "mit dem zweiten Platz bin ich zufrieden." Im abschließenden Sprint-Wettbewerb setzte es dann allerdings eine echte Enttäuschung für den Deutschen. Nur der 14. und letzte Platz stand nach einem fehlerhaften Lauf zu Buche - es war zwar nur der Sprint-Cup, aber auch hier tun solche Platzierungen weh: Sie fließen mit voller Punktzahl in den Gesamtweltcup ein.

Dort führt Loch trotz der Enttäuschung von Calgary zwar weiterhin, doch der Bayer dürfte angesichts der letzten beiden Wochen die Weihnachtspause herbeisehnen. Vor zwei Wochen hatte er noch den Saisonauftakt in Innsbruck gewonnen und damit seinen Favoritenstatus als Doppel-Olympiasieger bestätigt. Am vergangenen Wochenende schloss er in Lake Placid/USA jedoch nur auf dem enttäuschenden sechsten Platz ab, die Nordamerika-Reise lief nicht nach Wunsch für Loch.

DM in Oberhof

Am kommenden Wochenende stehen nun noch die deutschen Meisterschaften in Oberhof auf dem Programm, um Weltcup-Punkte geht es erst wieder ab dem 3. Januar - dann warten die deutschen Bahnen auf Loch, die er bestens aus dem Training kennt.

Bei den Doppelsitzern deutete sich derweil erstmals in der nacholympischen Saison eine Rückkehr zu den gewohnten Machtverhältnissen an. Am Freitag holten die bis dahin unschlagbaren Toni Eggert/Sascha Benecken zunächst auch in Calgary den Weltcup-Sieg vor Tobias Wendl/Tobias Arlt. Doch die Olympiasieger witterten da bereits Morgenluft. "Wir kommen Stück für Stück näher heran, das zeigt, dass wir in die richtige Richtung arbeiten", sagte Arlt - und prompt gewannen die Bayern den abschließenden Sprint der Doppelsitzer.