"Nichts verlernt"

SID
Felix Loch hat mit seinem Sieg beim Weltcup-Auftakt seine Favoritenrolle bestätigt
© getty

Neun Monate nach den goldenen Winterspielen von Sotschi haben die deutschen Rodler beim Weltcup-Auftakt ihre Ausnahmestellung unter Beweis gestellt. Die Olympiasieger Felix Loch und Natalie Geisenberger untermauerten am Wochenende mit souveränen Erfolgen in Innsbruck-Igls ihren Favoritenstatus für den WM-Winter.

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Auch im Doppelsitzer gewannen Toni Eggert/Sascha Benecken mit großem Vorsprung - und auch im erstmals durchgeführten Sprint-Wettbewerb holten Loch und Co. alle drei Siege.

"Das ist ein super Einstand, es hat alles gepasst", sagte der 25-Jährige im ZDF: "Am Ende kann man sagen: alles richtig gemacht." Auch Bundestrainer Norbert Loch freute sich nach der makellosen Bilanz, "dass wir endlich wissen, wo wir stehen. Das Ergebnis stimmt mich sehr zufrieden."

12 von 18 möglichen Podestplätzen gingen letztlich an die Athleten des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), den Frauen gelang gar zwei Vierfach-Triumphe - einzig der "Bayern-Express" mit den Olympiasiegern Tobias Wendl/Tobias Arlt blieb als Vierter im Doppelsitzer und Dritter im Sprint hinter den Erwartungen zurück.

"Die Rodler haben nichts verlernt über den Sommer, das war ein toller Saisonauftakt", sagte BSD-Generalsekretär Thomas Schwab dem SID: "Wir sind wieder sehr, sehr gut aufgestellt."

Loch mit fünftem Sieg in Folge

Felix Loch (Berchtesgaden) setzte sich am Sonntag vor dem Südtiroler Dominik Fischnaller (21) durch, Vize-Weltmeister Andi Langenhan (Zella-Mehlis) wurde Dritter. Loch gelang damit bereits sein fünfter Innsbruck-Sieg in Folge. "Ich habe vorher ein bisschen darüber gefeixt, weil so eine Serie ja schon ganz gut aussieht", sagte er.

Julian von Schleinitz (Königssee/6.) und Florian Berkes (Suhl/9.) fuhren ebenfalls in die Top 10. Vize-Europameister Johannes Ludwig (Oberhof) musste sich nach einem fehlerhaften ersten Lauf mit Rang 19 begnügen.

Fischnaller unterstrich derweil seinen Status als italienischer Hoffnungsträger nach dem Rücktritt von Altstar Armin Zöggeler. Nicht nur Loch hat den früheren Junioren-Weltmeister für die kommenden Monate und die WM in Sigulda/Lettland (14./15. Februar) auf der Rechnung. "Dem ist zweifellos etwas zuzutrauen", sagte Schwab.

Gewohntes deutsche Dominanz

Noch hat allerdings der Olympiasieger die Nase deutlich vorn, und auch bei den Frauen und im Doppelsitzer hatte sich am Samstag das gewohnte Bild der deutschen Dominanz geboten. "Das war schon ganz gut, ich habe nichts zu meckern. Jetzt weiß ich, dass der Sommer gut war", sagte Geisenberger nach ihrem deutlichen Sieg vor Dajana Eitberger (Ilmenau), Tatjana Hüfner (Friedrichroda) und Anke Wischnewski (Oberwiesenthal).

Einzig die Doppelsitzer Wendl/Arlt (Berchtesgaden/Königssee) fuhren enttäuscht nach Hause, sie hatten erstmals seit Januar 2013 das Podest verpasst. "Ein Formel-1-Fahrer würde sagen: Wir haben die falschen Reifen aufgezogen. Aber das entschuldigt nichts", sagte Wendl. Für Bundestrainer Loch war die Leistung des Doppels "nicht der Anspruch eines Olympiasiegers".

Der Sprint-Weltcup, der in nur einem Lauf durchgeführt wird und in die Gesamtwertung einfließt, bildete schließlich den erfolgreichen Abschluss des Wochenendes. Loch siegte erneut vor Fischnaller, Geisenberger siegte vor Dauerrivalin Hüfner, Wischnewski und Eitberger - und bei den Doppelsitzern stachen Eggert/Benecken die deutsche Konkurrenz erneut aus.

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