Deutsches Quartett überzeugt

SID
Andreas Wellinger zeigte eine starke Leistung
© getty

Im Hexenkessel von Zakopane haben die deutschen Skispringer den nächsten Coup knapp verpasst, drei Wochen vor Olympia aber weiter aufsteigende Form gezeigt.

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48 Stunden nach dem Sensationssieg von Andreas Wellinger in Wisla mussten sich die DSV-Adler im zweiten Teamspringen der Saison nur Slowenien geschlagen geben, nachdem sie bis zum letzten Sprung geführt hatten.

Andreas Wank (123+133 m), Richard Freitag (126+122), Senkrechtstarter Wellinger (130+129) und Severin Freund (125,5+130,5) hatten in einem ganz starken Wettkampf von Beginn auf Platz eins gelegen, doch Schlussspringer Freund hatte schließlich keine Chance gegen den überragenden Peter Prevc - aus 1,5 Punkten Vorsprung wurden noch 11,5 Zähler Rückstand. Dritter wurde Österreich.

Slowenien siegt

"Wir sind grundsätzlich zufrieden und auf dem richtigen Weg, springen wieder besser Ski", sagte Bundestrainer Werner Schuster dem "SID": "Heute war es ein emotional berührender Wettkampf. Wir hatten eine Riesenchance, und ich hätte das gerne bis zum Sieg durchgezogen. Dazu war der zweite Durchgang aber nicht gut genug."

Bereits im ersten Teamspringen Ende November in Klingenthal hatte die deutsche Auswahl Platz zwei hinter den Slowenen belegt, die immer mehr in die Favoritenrolle für Sotschi rücken. Die DSV-Adler indes unterstrichen nach der Schwächephase um den Jahreswechsel ihre olympischen Medaillen-Ambitionen.

Wank Gewinner des Tages

Im polnischen Skisprung-Mekka war Wank der große Gewinner des Tages aus deutscher Sicht. Bundestrainer Schuster hatte den 25 Jahre alten Thüringer am Morgen als fünften DSV-Adler für Sotschi nominiert - überraschend kam dies nicht mehr, nachdem Wanks Konkurrent Michael Neumayer am Freitag in der Qualifikation zum Einzelspringen gescheitert war, während Wank Dritter wurde.

"Michael Neumayer ist zuletzt auf der Stelle getreten, während Andreas Wank schon einzelne richtig gute Durchgänge gezeigt hat, auch hier im Training stark war", sagte Schuster: "Deshalb glaube ich, dass er auch in Sotschi eine richtige Verstärkung sein wird."

Auch Wellinger stark

In Zakopane führte das deutsche Quartett nach dem ersten Durchgang knapp mit einem Punkt vor Österreich, nachdem bei teils schwierigen Bedingungen Wank und Wellinger als jeweils Beste ihrer Gruppe glänzen konnten. Freitag und Freund kamen aber in ihrer Runde aber jeweils nur auf die viert- und fünftbeste Punktzahl unter zehn Springern.

Nach Wanks zweitem, ebenfalls starken Sprung schrumpfte der Vorsprung auf das Team Austria auf 0,2 Zähler, doch im Anschluss patzte Österreichs Manuel Poppinger (114) bei starkem Rückenwind und verlor deutlich auf den soliden Freitag.

Jernej Damjan brachte stattdessen die Slowenen mit 134,5 m zurück ins Rennen, die nach Wellingers 129 m plötzlich nur noch 1,5 Punkte hinter Deutschland zurücklagen - zu wenig für Freund, der erneut solide sprang, dem derzeit aber der entscheidende Punch fehlt.

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