Hermann Dritte im Sprint

SID
Denise Hermann (r.) sorgte in Kuusamo für die Überraschung des Tages
© getty

Denise Herrmann streckte die rechte Faust in den Polarhimmel, dann hüpfte die 24-Jährige erstmals in ihrer Karriere alleine auf ein Podest: Mit Platz drei im Klassik-Sprint sorgte die Skilangläuferin aus Oberwiesenthal gleich im ersten Weltcup der Saison für eine dicke Überraschung.

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Während Herrmann im finnischen Kuusamo auf Anhieb die Norm für Sotschi erfüllte, kam Klubkollegin Claudia Nystad bei ihrem Comeback nach mehr als drei Jahren Pause nur auf Platz 40 und blieb ohne Punkte.

"Was Denise heute gezeigt hat, ist sehr erfreulich. Das hatte sich im Training schon angedeutet", sagte Bundestrainer Frank Ullrich: "Es freut mich, dass sie das nun auch im Wettkampf umgesetzt hat. Das ist auch ein positives Zeichen für die ganze Mannschaft."

Nicht zuletzt an die Männer, für die Tim Tscharnke auf Platz 29 für das beste Resultat sorgte. "Da war noch mehr drin", sagte Ullrich.

Führung bis zum letzten Anstieg

Herrmann führte im Finale bis zum letzten Anstieg, rutschte dann aber zweimal aus und kam 2,9 Sekunden hinter Gesamtweltcup-Siegerin Justyna Kowalczyk ins Ziel. Als Lohn gab es ein Preisgeld von 2000 Schweizer Franken (etwa 1600 Euro).

Die beste deutsche Sprinterin hatte bislang nur im Dezember 2012 im Teamsprint an der Seite von Hanna Kolb auf dem Podest gestanden. Rang zwei ging an Kikkan Randall, die Topstars Marit Björgen und Charlotte Kalla waren überraschend bereits im Viertelfinale gescheitert.

Missglücktes Comeback für Nystad

Der 35 Jahre alten Nystad, die ihre Stärken eher im Freistil-Bereich hat, fehlten bei ihrem ersten Weltcup-Start nach 1393 Tagen etwas mehr als zwei Sekunden zum Viertelfinale. "Sie ist nicht die starke Klassik-Sprinterin. Für sie ist es wichtig, Wettkämpfe zu bestreiten", sagte Ullrich. In die Punkte schafften es dagegen Kolb, Nicole Fessel und Sandra Ringwald auf den Plätzen 21, 23 und 28. Katrin Zeller (68) und Monique Siegel (76.) gingen leer aus.

Bei den Männern sorgte Tscharnke für einen kleinen Lichtblick. Der 23-Jährige, der nach einem schweren Verkehrsunfall im Sommer geschwächt in die Saison gegangen war, überstand als einziger Starter des DSV die Qualifikation und sammelte auf Platz 29 zwei Weltcup-Punkte. "Tim hat sich sehr gut ins Spiel gebracht", sagte Ullrich.

Angerer lobt Hermann

Den vierten Weltcup-Sieg seiner Karriere feierte der Norweger Eirik Brandsdal vor Anton Gafarow und Teodor Peterson. Die übrigen sieben DSV-Herren schafften es allesamt nicht in die Punkte. Die Routiniers Axel Teichmann und Tobias Angerer verpassten dabei auf den Plätzen 33 und 41 das Viertelfinale allerdings nur knapp.

"Es war gar nicht so schlecht, bis Platz 30 waren es nur 1,5 Sekunden", schrieb Angerer auf seiner Facebook-Seite und wandte sich dann der Frau des Tages zu: "Dafür hat es Denise heute umso besser gemacht und ist Dritte geworden. Herzlichen Glückwunsch!"

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