Erster Weltcupsieg für Miriam Gössner

SID
Miriam Gössner hat in Pokljuka ihren ersten Weltcupsieg perfekt gemacht
© Getty

Miriam Gössner gilt schon lange als Talent. In Pokljuka war sie erneut nicht die beste Schützin, in der Loipe jedoch eine Klasse für sich. Der Lohn: Platz eins und unbändige Freude.

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Als Miriam Gössner am letzten Anstieg förmlich angeflogen kam, ahnte ihre Kontrahentin Gabriela Soukalova nichts Gutes. Mit unbändigem Willen und einer läuferischen Energieleistung zog Gössner bei der Verfolgung von Pokljuka 600 Meter vor dem Ziel an der Führenden vorbei und ließ sich auf dem Weg zu ihrem ersten Weltcupsieg im Biathlon-Zirkus nicht mehr abfangen. "Wahnsinn. Das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl", jubelte die 22-Jährige.

Nach dem Schlussspurt schrie sie ihre Freude in den Regenhimmel von Pokljuka. Mit 0,7 Sekunden Vorsprung sicherte sich die Garmischerin am Samstag ihren Premierenerfolg. Anschließend bekam sie ihr Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht. Im Massenstart am Sonntag will Gössner wieder angreifen: "Ich mag diesen Kampf Frau gegen Frau. Das wird lustig."

Fünf Strafrunden für Gössner

Die Herren hatten zuvor eine starke Aufholjagd hingelegt, Podiumsplätze waren allerdings nach den schwachen Leistungen im Sprint nicht drin. Simon Schempp blieb fehlerfrei und beendete das Rennen im strömenden Regen als Neunter. "Mit dem Platz bin ich sehr zufrieden. Das Schießen war super, das Laufen noch nicht so ganz", sagte der Uhinger. Den Sieg sicherte sich souverän Olympiasieger Emil Hegle Svendsen aus Norwegen.

Miriam Gössner, die tags zuvor im Sprint Zweite hinter Soukalova geworden war, ließ derweil wie schon so oft am Schießstand Federn. Gleich fünf Strafrunden, also 750 Extra-Meter, musste sie absolvieren. Doch angesichts ihrer derzeit außergewöhnlichen Laufform konnte sie selbst dieses Handicap kompensieren. "Ich habe mich nur auf mich konzentriert. Es war zwar schon ein Katz- und Maus-Spiel.

Aber es ist ja für mich gut ausgegangen", sagte Gössner. Die Tschechin Soukalova war ohne Fehlschuss geblieben, hatte der Power Gössners in der Loipe aber nichts entgegenzusetzen. "Ich habe nicht an meinen Sieg geglaubt. Ich wusste, dass Miriam stärker ist als ich", resümierte Soukalova. Dritte wurde die Französin Marie Dorin-Habert.

Henkel als Siebte im Ziel

Andrea Henkel rundete als Siebte das gute Teamergebnis ab, vergab aber durch vier Fehler einen Podestplatz. Tina Bachmann (2) wurde 26., Nadine Horchler (2) lief auf Platz 28. Neu-Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle (5) beendete ihr zweites Weltcuprennen auf Rang 48. Franziska Hildebrand konnte das Rennen nach einem Skibruch nicht beenden.

Bei den Männern holte neben Schempp noch Andreas Birnbacher das Beste aus seinem Rennen heraus. Der Schlechinger verbesserte sich trotz zweier Strafrunden vom 40. auf den 13. Rang. "Mit dem Ergebnis kann man sehr zufrieden sein. Die Laufzeit war heute ok, und ich hatte einen guten Ski. Das hat mich motiviert für den Massenstart", sagte der Sprintsieger von Hochfilzen.

Erik Lesser (2 Fehler) machte als 15. ebenfalls 17 Plätze gut. Weltcup-Debütant Johannes Kühn (4) wurde 26. und Florian Graf (3) kam als 33. ins Ziel. Arnd Peiffer, Sprint-Weltmeister von 2011, hatte durch Rang 73 im Sprint die Qualifikation für den Verfolger erstmals in seiner Karriere verpasst. Er ist aber beim Massenstart (12.45 Uhr) dabei.

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