Rebensburg kann ihr Glück kaum fassen

SID
Viktoria Rebensburg konnte in Schladming das erste Super-G-Weltcuprennen ihrer Karriere gewinnen
© Getty

Wie viel ihre Bestzeit wert sein würde, hat Viktoria Rebensburg im Ziel nicht gewusst. Mit der frühen Startnummer fünf war die Riesenslalom-Olympiasiegerin gestartet, die Favoritinnen also, sie würden alle noch kommen. Doch es kam dann noch niemand mehr, der sie übertrumpfen sollte: weder Maria Höfl-Riesch, noch Tina Maze und auch nicht die herausragende Lindsey Vonn. Die 22 Jahre alte Rebensburg gewann folglich ihr erstes Rennen im Super G und war hinterher hochbeglückt: "Das ist unglaublich."

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Überraschender konnte dieser siebte Weltcup-Sieg ihrer Karriere wahrlich kaum sein, war sie doch in diesem Winter in dieser Disziplin nur zweimal unter die besten 30 gefahren und dreimal in Folge ausgeschieden. "Deshalb bedeutet es mir sehr viel, die Super-G-Saison mit einem Sieg zu beenden."

Vonn vergibt Sieg kurz vor Schluss

Fairerweise muss festgestellt werden, dass Vonn, die sich mit ihrem sechsten Platz die kleine Kristallkugel für die beste Super-G-Fahrerin der Saison sicherte, nach der letzten Zwischenzeit einen Riesenfehler machte, die Linie verlor und in den weichen Schnee fuhr. Die 27 Jahre alte Gesamt-Weltcupsiegerin hatte zu diesem Zeitpunkt 1,22 Sekunden Vorsprung auf Rebensburg.

Doch als die US-Amerikanerin über die Ziellinie fuhr, hatte sie plötzlich 0,57 Sekunden Rückstand. "Ich bin enttäuscht, mein Fehler hat viel Zeit gekostet", sagte Vonn. Auch Höfl-Riesch kam mit dem Kurs weniger gut zurecht und verpasste als 17. Weltcup-Punkte; diese sicherte sich hingegen Veronique Hronek (Unterwössen) mit ihrem 14. Platz.

Für den Sportdirektor des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Wolfgang Maier, kam der Sieg von Rebensburg ebenso "extrem unerwartet". Als Grund nannte er den Fehler von Vonn. Rebensburg war es aber egal, warum sie am Ende in einer Speeddisziplin ganz oben auf dem Treppchen stand: "Ich habe einen richtig guten Lauf erwischt."

Am Sonntag kann Rebensburg die kleine Kristallkugel gewinnen

Mit dem vierten Saisonsieg hat Rebensburg aber einmal mehr eindrucksvoll bestätigt, dass sie alles mitbringt, um eine komplette Skifahrerin zu werden, die in allen Disziplinen - bis auf den Slalom - die Möglichkeit hat, auf das Podest zu fahren. Doch zunächst einmal kann sie am Sonntag die einzige kleine Kristallkugel in diesem Winter für den DSV gewinnen.

Die Riesenslalom-Wertung führt sie mit 95 Punkten vor Vonn an. "Jetzt freue ich mich auf den Riesenslalom. Das wird noch mal eine Herausforderung", sagte Rebensburg.

Sie wird deshalb auch auf den Teamwettbewerb am Freitag verzichten und stattdessen in Haus Riesentorlauf trainieren. Im Gesamt-Weltcup liegt die 22-Jährige nun auf dem siebten Rang, Vonn hat sich die große Kugel frühzeitig gesichert.

Der Ski-alpin-Rennkalender 2012

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