Wolf verpasst 7. Weltcup-Gesamtsieg in Folge

SID
Steht zum ersten Mal seit 2006 nicht auf dem obersten Treppchen: Jenny Wolf
© Getty

In ihrem zweiten Wohnzimmer läuft Jenny Wolf meist zu Hochform auf. Doch in dieser Saison half auch die lautstarke Unterstützung des Berliner Publikums nicht, um an alte und gewohnte Leistungen anzuknüpfen. Beim Weltcup-Finale in ihrer Heimatstadt musste sich die Weltmeisterin über 500 Meter mit den Plätzen drei und vier begnügen.

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Sie verpasste damit ihren siebten Gesamtweltcup-Sieg in Folge, musste sich mit Rang drei begnügen und blickt skeptisch in die Zukunft. "Noch so eine Saison will ich nicht erleben. Ob ich noch einmal angreifen werde, entscheide ich erst, wenn ich weiß, wie ich wieder nach vorne laufen kann", sagte die dominierende Sprinterin der vergangenen Jahre.

Um vierte Plätze will die Spitzenathletin nicht kämpfen. Wenn sie nach der WM in zwei Wochen weitermacht, dann nur mit der Aussicht auf Siege.

Wenig Hoffnung auf Titelverteidigung

Die gesamte Saison über hatte sich angedeutet, dass die Chinesin Yu Jing und die südkoreanische Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa ihr auch am Ende einen großen Schritt voraus sein würden. Jing siegte in Berlin doppelt und holte sich damit auch erstmals den mit 15.000 Dollar dotierten Gesamtsieg. Lee Sang-Hwa gewann nach zweimal Platz zwei in Berlin auch Silber im Gesamtklassement.

"Wenn die beiden in Topform sind, wüsste ich nicht, wie ich sie bei der WM schlagen sollte", erklärte Wolf sichtlich enttäuscht. Die Hoffnung auf die Titelverteidigung in Heerenveen hat sie fast aufgegeben. In Berlin lief am Samstag sogar die Mittelstrecken-Spezialistin Christine Nesbitt (Kanada) an Wolf vorbei auf Rang drei.

Karriere-Ende oder nicht - Entscheidung nach der WM

Viel mit ihrem Trainer reden wolle sie nun, analysieren, warum diese Saison derart durchwachsen verlief. Siebenmal war die Berlinerin auf das Podium gelaufen, fünfmal - und damit ungewöhnlich oft - hatte sie es verfehlt.

"Erst nach der WM werde ich entscheiden, ob ich wiederkomme nächsten Winter", sagte Wolf und verschwand eilig in den Katakomben.

Derweil holte sich bei den Männern der Südkoreaner MO Tae-Bum den Gesamtsieg über 500 Meter vor dem Finnen Pekka Koskela und dem US-Amerikaner Tucker Fredricks. Das Rennen am Samstag entschied der Niederländer Michel Mulder für sich. Deutsche Läufer waren nicht qualifiziert. Bei den Damen beendete die Erfurterin Judith Hesse den Sprint-Weltcup als 16., Jennifer Plate (Möhnesee) wurde 22.

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