Beckert holt erste WM-Medaille

SID
Gewann über 3.000 Meter überraschend die Silbermedaille: Stephanie Beckert
© Getty

Stephanie Beckert hat bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer in Heerenveen die erste Medaille nach Deutschland geholt. Die 23 Jahre alte Erfurterin, die ihre Stärke immer zum Ende eines Rennens ausspielt, lief in den Niederlanden über 3.000 Meter zu Silber (4:04,09 Minuten).

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Claudia Pechstein hingegen schrammte im direkten Duell gegen Beckert knapp an einer Medaille vorbei. Die 40-Jährige verpasste in 4:04,99 Minuten ihre neunte WM-Medaille über diese Distanz und musste sich mit Rang vier begnügen.

Gold gewann die dominierende Langstrecken-Läuferin dieser Saison, Olympiasiegerin Martina Sablikova aus Tschechien (4:01,88). Bronze ging an Titelverteidigerin und Lokalmatadorin Ireen Wüst (4:04,87), die durch einen Magen-Darm-Virus geschwächt antrat. Isabell Ost (Berlin) lief auf Platz 17.

"Damit hätte ich niemals gerechnet"

"Ich konnte mich an Claudia gut orientieren und bin glücklich, dass ich zum Schluss viel Druck machen konnte", sagte die Olympia-Zweite Beckert. Aufgrund eines chronischen Rückenleidens war die Thüringerin verspätet in die Saison gestartet.

"Daher hätte ich noch vor einigen Monaten mit so einem Ergebnis niemals gerechnet", sagte ihr Trainer Stephan Gneupel. Auch Pechstein zeigte sich zufrieden mit Rang vier: "Wenn man bedenkt, dass ich wegen einer Mittelohrentzündung fast hätte absagen müssen, ist das super. Ich bin vier Plätze besser als im Vorjahr", sagte die Berlinerin, die 2004 die letzte Goldmedaille über diese Strecke gewonnen hatte.

Eine Medaille erhofft sich Pechstein am Samstag über die 5.000 Meter. Die ungeliebten 1.500 Meter am Freitag, für die sie ebenfalls qualifiziert ist, lässt sie aus. Während die "Thialf"-Halle im friesischen Eisschnelllauf-Mekka zum Auftakt der viertägigen Wettkämpfe nur zur Hälfte gefüllt war, sind die rund 12.000 Karten für Samstag bereits ausverkauft. Dann hat sich auch die niederländische Königin Beatrix angekündigt.

Patrick Beckert chancenlos

Seinen zweiten Titel über die 1.500 Meter hatte sich zuvor der Kanadier Denny Morrison vor Iwan Skobrew (Russland) und Titelverteidiger Havard Bökko (Norwegen) gesichert.

Weltrekordler Shani Davis aus den USA, der bereits dreimal Gold über diese Distanz gewann, musste sich mit Platz vier begnügen. Der Erfurter Patrick Beckert, der erst kurzfristig über die Reserveliste in das Feld der 24 Saisonbesten gerutscht war, landete auf Rang 21.

 

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