Höfl-Riesch im ersten Durchgang raus

SID
Maria Höfl-Riesch konnte keine Weltcup-Punkte sammeln
© Getty

Die deutschen Damen haben bei der Weltcup-Premiere in Soldeu die Spitzenplätze im Slalom verpasst. Nach dem Aus von Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch im ersten Durchgang fuhr Lena Dürr aus Germering als beste Deutsche auf der neugeschaffenen Ski-Piste in Andorra auf Platz sieben.

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Im ersten Moment wussten sie wahrscheinlich nicht, wen sie nun zuerst trösten sollte. Christina Geiger, die Zweitbeste des ersten Durchgangs, die in Soldeu im zweiten Lauf mit Bestzeit unterwegs war, ehe sie ein Einfädler bei starken Windböen den zweiten Podestplatz ihrer Karriere kostete.

Oder Maria Höfl-Riesch, die in ihrer Lieblingsdisziplin Slalom schon wieder nicht ins Ziel kam. Oder Lena Dürr, die nach einem Fehler im oberen Flachteil als Siebte den Sprung nach ganz oben verpasste.

"Es nutzt leider nichts, immer gegen die Jury zu blöken oder den Renndirektor zum Fenster rauszuhängen. Es gibt ein Reglement - und darin steht nichts von Abbruch bei Wind", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier. "Das ist nun mal Sport im Freien."

Schild gewinnt erneut

Noch schlimmer als die deutschen Skirennläuferinnen erwischte es bei der Weltcup-Premiere in Andorra am Samstag allerdings Tanja Poutiainen, die Führende des ersten Laufs. Nach einer extremen Böe brach die Finnin die Fahrt ab und überließ Slalom-Seriensiegerin Marlies Schild den obersten Podestplatz.

"Das hatte allerdings nichts mehr mit regulärem Sport zu tun", sagte Maier. Die Österreicherin gewann vor Frida Hansdotter (0,60 Sekunden zurück) aus Schweden und Landsfrau Kathrin Zettel (0,86). Die Weltcup-Führende Lindsey Vonn (USA) erreichte nicht das Ziel, liegt im Gesamtklassement mit 1350 Zählern aber immer noch deutlich vor Tina Maze (Slowenien/892).

Wenig angetan von ihrer Leistung war Doppel-Olympiasiegerin Höfl-Riesch. Sie quälte sich in Andorra nach ihrem Sturz beim Training in Hinterreit unter der Woche mit einer Rippenbogen-Prellung sowie einer Muskel- und Sehnenverletzung an der linken Schulter durch die Stangen.

Höfl-Riesch: "Abhaken und weiterkämpfen"

Doch Höfl-Riesch hatte nicht nur Pech mit der Blessur - mit Kurs auf die Bestzeit fädelte sie ein und schied im ersten Lauf aus. "Das ist wahnsinnig bitter", erklärte sie. Ein Einfädler könne immer passieren, wenn man eine enge Linie, nah an den Stangen fährt - in dieser Saison war es allerdings schon der vierte im siebten Slalom-Rennen.

So schnell wie möglich will Höfl-Riesch den Misserfolg in ihrer früheren Paradedisziplin abschütteln. "Abhaken und weiterkämpfen", kündigte sie am Samstag an. Die nächste Gelegenheit zum Kämpfen bietet sich schon am Sonntag, wenn der vom Freitag wegen starken Windes verschobene Riesenslalom nachgeholt wird.

Dort will nicht nur Viktoria Rebensburg aus Kreuth (290) ihre Führung im Disziplinen-Weltcup vor der Österreicherin Anna Fenninger (222) weiter ausbauen, auch für Höfl-Riesch gibt es eine besondere Motivation: Ein Sieg im Riesentorlauf fehlt der Partenkirchnerin in ihrer Karriere noch - es ist die einzige Disziplin, in der sie noch kein Rennen gewonnen hat.

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