Frenzels Befreiungsschlag folgt die Pleite

SID
Für Eric Frenzel war es ein Wochenende mit Auf und Abs. Erst starker zweiter, dann 24. in Liberec
© spox

Dem Befreiungsschlag folgte die Pleite: An Eric Frenzels Gesicht war nach den Weltcuprennen in Liberec deutlich abzulesen, wie dicht Freud und Leid in der Nordischen Kombination oft beieinanderliegen. Bei strahlendem Sonnenschein stürmte das Leichtgewicht am Samstag als Zweiter erstmals seit seinem Sieg Anfang Dezember wieder auf das Podium. Einen Tag später erreichte Frenzel das Ziel sichtlich frustriert auf Platz 24.

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"Ich habe natürlich versucht, im Laufen noch einmal alles zu geben. Aber nach dem Springen war einfach nicht mehr möglich", sagte der Weltmeister. Nur Platz 26 hatte Frenzel im Springen belegt, nachdem er Opfer der widrigen Bedingungen geworden war. In der aufgeweichten Loipe war dann eine Aufholjagd nicht mehr möglich. Der zweite Platz hinter dem Österreicher Bernhard Gruber war nur noch schöne Erinnerung.

Edelmann zufrieden und dennoch sauer

So war es an Tino Edelmann, die deutsche Bilanz am zweiten Tag an der WM-Stätte von 2009 zu retten. Nach dem Springen lag der Vizeweltmeister auf Platz drei, war aber wegen der ständigen Verzögerungen genervt: "Das ist ein ganz schönes Geeier."

Doch der in dieser Saison läuferisch schwache Edelmann - eine lange Pause hatte ihn in der Vorbereitung gebremst - biss sich durch und verbuchte beim Sieg des Japaners Akito Watabe mit Platz sieben mal wieder ein Ergebnis unter den besten Zehn. "Ich bin hochzufrieden damit. Ich bin etwas schwerer und habe Probleme mit dem weichen Schnee", sagte der Thüringer.

Dass sich an diesem nebligen Tag am Ende des Skilanglaufs auch noch der Sonne zeigte, quittierte Edelmann allerdings mit einem Kopfschütteln: "Das die jetzt rauskommt, ist fast ein bisschen höhnisch. Es war ein schwieriges Wochenende." Am Samstag hatte Edelmann wegen des großen Rückstands noch auf den Langlauf verzichtet, nachdem ihn die Jury bei eigentlich irregulären Bedingungen von der Schanze gelassen hatte.

Kircheisens verpatztes Jubiläum

Am Ende überwog der Frust im deutschen Team, denn auch Björn Kircheisen hatte in seinen Weltcups Nummer 200 und 201 nicht sonderlich viel Spaß. Mit den Plätzen neun und 18 blieb der Sachse aus Johanngeorgenstadt weit unter seinen Ansprüchen.

Der starke Läufer haderte vor allem mit der matschigen Piste: "Natürlich ist es schwierig zu präparieren. Aber da muss man die Strecke absperren und Salz reingeben, dass sie hart wird." Den eigens angereisten Eltern konnte "Kirche" nicht zeigen, was in ihm steckt.

Im Gesamtweltcup ist die Entscheidung vor den letzten drei Saisonrennen bereits so gut wie gefallen. Olympiasieger Jason Lamy Chappuis führt bei noch 300 zu vergebenden Punkten mit einem Vorsprung von 183 Zählern vor Watabe. Bester Deutscher in dieser Wertung ist Eric Frenzel als Sechster. Doch das konnte das Lächeln nicht wieder in sein Gesicht zaubern.

Die Saison der Nord. Kombination im Überblick

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