Langenhan stiehlt Loch die Show

SID
Andi Langenhan (M.) siegte in St. Moritz vor David Moeller (l.) und Johannes Ludwig (r.)
© spox

Statt wie in diesem Winter gewohnt die Siegerfaust zu ballen, zeigte Olympiasieger Felix Loch beim Weltcup der Rodler im schweizerischen St. Moritz auf einen anderen: Andi Langenhan war beim Vierfachtriumph der deutschen Rodler der Mann des Tages. Bei der WM-Generalprobe auf der letzten Natureisbahn der Welt raste der 27-Jährige mit Bahnrekord zu seinem zweiten Saisonsieg.

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Loch, in dieser Saison schon fünfmal siegreich, blieb hinter David Möller und Johannes Ludwig nur Platz vier - aber dennoch der Glaube an den Gesamtweltcup-Sieg.

"Die paar Punkte kann ich gut verschmerzen. Ich denke, wir sind nach wie vor gut im Plan", sagte der Weltmeister. Zum ersten Mal nach drei Siegen in Folge musste Loch sich geschlagen geben, bleibt aber in der Gesamtwertung vor den letzten beiden Rennen 120 Punkte vor Möller.

"Natürlich ist er ein bisschen enttäuscht, aber das muss heute Nebensache sein", sagte Vater und Bundestrainer Norbert Loch der Nachrichtenagentur "dapd". Zu langsame Startzeiten verwehrten seinem Sohn, der schon im Training keine Topleistungen zeigte, den sechsten Sieg im siebten Rennen.

"Fahren erhobenen Hauptes nach Altenberg"

Von der verpassten Chance auf die vorzeitige Entscheidung im Gesamtweltcup wollte sich bei strahlend blauem Himmel in der Wintersportidylle im Engadin aber niemand die Laune vermiesen lassen. Auch die Damen waren angeführt von Olympiasiegerin Tatjana Hüfner am Vortag zum Vierfachtriumph gerast.

"Wir können erhobenen Hauptes nach Altenberg fahren", sagte Loch mit Blick auf die Heim-Titelkämpfe (6. bis 12. Februar). Bereits zum dritten Mal in Folge machten die deutschen Herren die Podestplätze unter sich aus. "Wir sind geschlossen stark", sagte Loch, der erneut den Anspruch von "drei WM-Siegen" untermauerte.

Von "einem Sieg fürs Leben" sprach Langenhan strahlend: "So oft kommen wir nicht nach St. Moritz. Hier zu gewinnen ist sensationell." Auf der Traditionsbahn wurde zum ersten Mal nach zwölf Jahren ein Rodel-Weltcup ausgerichtet.

Acht von neun Podestplätzen an deutsche Fahrer

Die Damen hatten bereits am Samstag ihre WM-Form unter Beweis gestellt. Die Führende im Gesamtweltcup, Tatjana Hüfner, fuhr mit zwei Laufbestzeiten zu ihrem 31. Weltcup-Sieg. Natalie Geisenberger, Anke Wischnewski und Corinna Martini machten den deutschen Vierfachtriumph perfekt.

"Ich habe den Grundstein am Start gelegt und bin sehr froh, dass mein Risiko belohnt wurde", sagte Hüfner. Durch ihren dritten Saisonsieg wurde die 28-Jährige nicht nur zur WM-Favoritin, sondern kam ihrem Traum vom fünften Gesamtsieg in Serie ein gutes Stück näher. Bei noch zwei ausstehenden Weltcups hat sie jetzt 90 Punkte Vorsprung auf Geisenberger.

Die deutschen Doppelsitzer verpassten zwar den Sieg, zeigten aber eine starke Teambilanz. Beim Triumph der Österreicher Andreas und Wolfgang Linger fuhren Toni Eggert und Sascha Bernecken vor dem deutschen Top-Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt auf Platz zwei.

Die drittplatzierten Wendl und Arlt (565 Punkte) mussten aber die Führung im Weltcup nach nur einer Woche wieder an die Linger-Brüder (580) abgeben. Eggert/Bernecken (500) stehen auf Platz drei.

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