Kanadische Fahrer nicht lebensgefährlich verletzt

SID
Auf der Bobstrecke in Altenberg verunglückte das kanadische Team schwer
© spox

Nach dem schweren Bobunfall in Altenberg sind die vier kanadischen Teammitglieder außer Lebensgefahr. Wie der kanadische Bob- und Skeletonverband am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte, befinde sich Bobpilot Chris Spring nach einer Notoperation in "stabilem Zustand".

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Spring habe allerdings sehr viel Blut verloren sowie schwere Bein- und Rippenverletzungen erlitten. Der 27-Jährige war nach dem Trainingssturz am Donnerstagabend per Hubschrauber in die Dresdner Uniklinik geflogen worden. Dort musste ihm nach einem Bericht der amerikanischen Zeitung "Vancouver Sun" ein Stück Holz aus dem Gesäß entfernt worden.

Kanadas Teamchef Tom de la Hunty zog am Abend die Konsequenzen aus dem schweren Sturz und kündigte die Abreise des gesamten Teams an. "Die Strecke ist einfach nicht sicher. Der FIBT (der Internationale Bobverband, d. Red.) kann nicht für die Sicherheit der Bobfahrer garantieren, er hofft einfach nur, dass alle durchkommen", sagte de la Hunty.

Dem widersprach der Vizepräsident des deutschen Bob- und Skeletonverbandes: "Nach unseren bisherigen Erkenntnissen gibt es keinen anderen Grund für diesen Sturz als einen Pilotenfehler", sagte Rainer Jacobus.

"Der Bob ist in der Ausfahrt der Kurve 15 gestürzt und unkontrolliert in die gegenüberliegende Kurve gerutscht. Am Ende ist er an den Bretterverschlag der Kurve 17 geraten. Es war eine Verkettung unglücklicher Ereignisse, die auf jeder anderen Bahn auch passieren können. Eine absolute Sicherheit gibt es im Bobsport nicht", erklärte Jacobus. Einer der drei Anschieber sei ins Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt eingeliefert worden, ein weiterer ins Klinikum Pirna.

Verdacht auf Lungenverletzung nicht bestätigt

Angaben zum aktuellen Gesundheitszustand des Viererbob-Teams konnten jedoch weder Jacobus noch der Präsident des Bob-Weltverbandes, Ivo Ferriani, machen. Gegenüber der Zeitung "Calgary Herald" sagte der Präsident des kanadischen Verbandes, Don Wilson: "Es gibt keine lebensgefährlichen Verletzungen." Der Verdacht auf eine Lungenverletzung und schwerere Rückenverletzungen bei Spring hätte sich nach näheren Untersuchungen nicht erhärtet.

Nach Angaben des kanadischen Verbandes erlitt ein Anschieber Rückenverletzungen, ein weiterer leichtere Beinverletzungen. Der vierte Mann blieb von schwereren Blessuren verschont.

"Dies ist ein sehr tragischer Unfall, den wir sehr ernst nehmen", sagte Wilson: "Chris und seine Mannschaft sind Weltklasse-Athleten. Im Moment konzentrieren wir uns voll und ganz auf ihre Genesung." Es war die erste Viererbob-Fahrt von Spring auf der als technisch anspruchsvoll geltenden Altenberger Bahn.

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