Fritz Dopfer: "Mir fehlen die Worte"

SID
Fritz Dopfer schaffte in Wengen zum ersten Mal den Sprung auf das Podest eines Slaloms
© Getty

Fritz Dopfer stand im Zielraum - und schüttelte vor den 30.000 enthusiastischen Zuschauern mit dem Kopf. Immer wieder. Der Ski-Rennläufer konnte es einfach nicht fassen, dass er im Weltcup-Slalom von Wengen erstmals in dieser Disziplin als Dritter aufs Podest gefahren war.

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"Das ist ein geniales Gefühl", sagte Dopfer und lächelte in sich hinein: "Mir fehlen die Worte."

Dass er nur um drei Hundertstelsekunden den zweiten Platz verfehlte, störte den 24-Jährigen vom Skiclub Garmisch überhaupt nicht. "Der dritte Platz ist einfach Wahnsinn." Im zweiten Durchgang wies Dopfer die zweitbeste Zeit hinter dem Sieger Ivica Kostelic (Kroatien) auf, der mit 0,88 Sekunden Vorsprung auf Andre Myhrer aus Schweden auch das zweite Rennen an diesem Wochenende nach der Superkombination gewann.

Neureuther ärgert sich über Platz fünf

Während Dopfer aus dem Staunen über seine eigene Leistung nicht hinauskam, war Felix Neureuther nach seinem fünften Platz dagegen richtig aufgebracht. "Ich rege mich extremst auf", sagte der 27-Jährige, "wenn ich acht Hundertstelsekunden schneller fahre, bin ich auf dem zweiten Platz. Aber dafür habe ich einfach zu viele Fehler gemacht."

Der Mann vom SC Partenkirchen hat in dieser Saison schon mehrmals mit Hundertstelsekunden gehadert. Doch dass er überhaupt ins Ziel kam, hatte er nur seiner außergewöhnlichen Akrobatik im Steilhang mit einem Gefälle von 78 Prozent zu verdanken. "Mit zwei Plätzen unter den ersten Fünf haben wir Deutschen auch mal für Überraschungen sorgen können", sagt der Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes, Wolfgang Maier der Nachrichtenagentur "dapd".

Freuen konnte sich Neureuther allerdings über den dritten Platz seines Teamkollegen Dopfer. "Das der Fritz auf dem Stockerl steht, ist ein Wahnsinn."

Dopfer profitiert vom Training mit Neureuther

Rang drei für Dopfer war ein weiterer Schritt in einer Entwicklung, die schon seit Saisonbeginn steil und rasant nach oben geht. In Beaver Creek (USA) war er in seiner Lieblingsdisziplin, dem Riesentorlauf, bereits erstmals in seiner Karriere als Dritter auf das Podest gefahren.

"Die harte Arbeit macht sich endlich bezahlt", sagte Dopfer. Die starken Resultate in dieser Saison haben ihm viel Selbstvertrauen gegeben. Er weiß, was er kann. "Ich bin richtig gut drauf und habe ich mich sehr sicher gefühlt."

Neustrukturierung trägt Früchte

Dopfer ist auch ein Profiteur der Neustrukturierung im Deutschen Skiverband. Seit dieser Saison ist Neureuther wieder in die Männer-Nationalmannschaft integriert.

Dopfer kann sich also an einem der besten Slalomfahrer der Welt messen. "Fritz profitiert von der neuen Trainingsgruppe noch mehr als Felix", sagt Männer-Cheftrainer Karlheinz Waibel "dapd". Vielleicht dauert es nicht mehr lange, bis erstmals zwei deutsche Skifahrer auf dem Treppchen im Slalom stehen.

Slalom: Weltcup-Stand

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