Wenzl: "Ich habe nie aufgegeben"

SID
Das deuitsche Team um Josef Wenzl konnte in Mailand keinen weiteren Überraschungserfolg feiern
© Getty

Skilangläufer Josef Wenzl kann sich wieder zu den Siegertypen zählen - nach über vier Jahren Wartezeit. 2007 feierte der 27-Jährige aus dem Bayrischen Wald seinen ersten und bislang einzigen Weltcup-Sieg, beim Stadtsprint in Mailand hat er jetzt den zweiten Triumph seiner Karriere nur ganz knapp verpasst.

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Am Samstag stürmte der schnelle Mann aus Zwiesel als bester Deutscher mit zwei Zehntelsekunden Rückstand auf den Sieger Eirik Brandsdal (Norwegen) auf Platz zwei.

"Ich habe immer gesagt, dass Josef in der Lage ist, vorne mitzulaufen", sagte Bundestrainer Jochen Behle der Nachrichtenagentur dapd. Dass einige Spitzenathleten nach der Tour de Ski fehlten, wollte er nicht als Argument für Wenzls Erfolg vor über 20000 Zuschauern zählen lassen: "Außer Dario Cologna und Petter Northug waren das nicht viele", sagte er.

"Die letzten Jahre waren hart"

Wenzl selbst sah sich eigentlich immer als Siegertyp, an Selbstbewusstsein hat es ihm nie gefehlt. Doch die Schere zwischen Anspruch und Realität war oft zu groß. Wie bei der WM 2011 in Oslo, als der selbsternannte Medaillenkandidat in der Qualifikation scheiterte.

Auch die zwischenzeitliche Trainingskooperation mit den Kollegen aus der Schweiz unter der Regie des norwegischen Olympiasiegers Tor Arne Hetland brachte nie den erhofften Erfolg. Inzwischen trainiert Wenzl wieder gemeinsam mit der Gruppe aus dem Distanzbereich.

"Die letzten Jahre waren hart, aber ich habe nie aufgegeben und jetzt bin ich einfach nur glücklich", erklärte Wenzl. Zuletzt war er beim Olympiatest 2009 in Vancouver als Dritter aufs Podest gelaufen.

Im Teamsprint gescheitert

Einen Tag nach seinem Überraschungserfolg in Mailand musste Wenzl allerdings schon wieder einen Rückschlag verdauen. Im Teamsprint scheiterte er wie die übrigen deutschen Duos mit Sebastian Eisenlauer vorzeitig im Halbfinale.

"Es war ein chaotisches Rennen, viele Stöcke sind kaputt gegangen, es gab einige Stürze. Auf der Zielgeraden hat dann die Kraft nicht mehr gereicht", erklärte er.

Wenzls Erfolg im Einzelsprint war der einzige Lichtblick für das deutsche Team in der italienischen Metropole. Besonders enttäuscht war der Bundestrainer über den 19. Platz von Denise Herrmann im Einzelsprint. "Von Denise hätte ich das Halbfinale erwartet, denn bei den Frauen haben nach der Tour de Ski schon einige Spitzensprinterinnen gefehlt", sagte Behle.

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