Stars, Rekord-Rentner und Einfädler

Von SPOX
Arnold Schwarzenegger ließ sich das Hahnenkamp-Rennen trotz Eiseskälte nicht entgehen
© Getty

Am vergangenen Wochenende sorgten die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel mal wieder für einen ordentlichen Promi-Auflauf. Im Mittelpunkt: Arnold Schwarzenegger. Derweil entbrannte eine lautstarte Einfädler-Debatte um Marcel Hirscher und Felix Neureuther, Ivica Kostelic goss Öl ins Feuer. Didier Cuche knackte zum Karriereende einen legendären Rekord.

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+ Der Streifinator gibt sich die Ehre

"Get to da Choppah!" Diesen Trademark-Spruch sparte sich Arnold Schwarzenegger bei seinem Besuch in Kitzbühel...vermutlich. Sicher ist hingegen, dass er die absolute VIP-Sensation bei den Hahnenkamm-Rennen war. Die Tiroler staunten nicht schlecht, als der Österreicher sich bei der "Audi Night" sowie auf der Weißwurstparty beim "Stanglwirt" blicken ließ.

Mit im Gepäck hatte der ehemalige Ter- und Governator seinen Kumpel und "Schauspieler"-Kollegen Ralf Möller, berühmt-berüchtigt dank solch legendärer Streifen wie "Haialarm auf Mallorca". "Wir haben überhaupt keinen Stress hier. Arnold ist super drauf", verriet der Deutsche der wartenden Klatschpresse.

Neben Action-Star Arnie waren unter anderem auch Moritz Bleibtreu, Moderator Kai Pflaume und Sängerin Joss Stone zu Gast. Noch Fragen, ob die Streif ein astreiner Promi-Magnet ist? Wohl eher nicht.

- Die Einfädler-Debatte

Im Rahmen des Slaloms in Kitzbühel kam am vergangenen Samstag die hitzige Debatte um Marcel Hirscher auf, der bei seinem Sieg in Zagreb vor drei Wochen ein Tor nicht korrekt gefahren sein soll. Daraufhin nahm der österreischiche Bundestrainer den damaligen Zweiten, Felix Neureuther, in die Verantwortung und erklärte, dieser habe genauso eingefädelt.

Nach seinem enttäuschenden 40. Platz in Kitzbühel platzte dem Deutschen nun der Kragen. "Es kotzt mich ganz schön an, dass ich am Samstag den ganzen Tag vor einem Klassiker über einen Einfädler sprechen musste. Das alles liegt drei Wochen zurück", regte sich Neureuther auf.

"Das ist total lächerlich. Ich weiß ganz genau, dass ich nicht eingefädelt bin und so war es jetzt auch bei Marcel. Von außen sieht es so aus, aber wenn man genauer hinschaut, ist die ganze Diskussion überflüssig", erklärte der 27-Jährige weiter.

Dabei bezog er sich auf Hirschers Lauf im ersten Durchgang am Sonntag, nach dem dieser zunächst wegen angeblichem Einfädeln am ersten Tor aus der Wertung genommen wurde. Die Entscheidung wurde jedoch schon wenige Minuten später von der Jury revidiert.

Genützt hat es wenig, da Hirscher im zweiten Durchgang tatsächlich einen Fehler beging und dafür disqualifiziert wurde. Der 22-Jährige monierte daraufhin, die Schlagzeilen würden ihn belasten. Neureuther und er fordern deshalb vom Ski-Weltverband FIS transparentere Regeln.

Der Führende im Gesamt-Weltcup, Ivica Kostelic, erklärte derweil im Hinblick auf Hirschers Freispruch, es sei zwar nur ein Rennen gewesen, aber "die Schande währt ewig". Eine Aussage, die der ÖSV-Youngster nicht nachvollziehen kann und ankündigte, dies nicht auf sich sitzen zu lassen.

Das klarste Statement in der gesamten Debatte lieferte der Sportdirektor des DSV, Wolfgang Maier, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "dapd": Die komplette Debatte sei "völliger Blödsinn", da jede Nation bis eine Viertelstunde nach Rennende Protest gegen das Resultat einlegen könne. "Für mich ist das Thema somit beendet", stellte Maier klar. In dem Sinne: weniger meckern, mehr protestieren!

+ Cuche macht sich unsterblich

Keine Woche ist es her, seit Didier Cuche auf einer Pressekonferenz seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt gab. "Ich werde zum Ende der Saison zurücktreten. Das ist ein emotionaler Moment für mich und ein wichtiger Meilenstein in meiner Karriere und in meinem Leben", erklärte der Schweizer und erntete Applaus von den anwesenden Journalisten sowie Tränen von seiner gerührten Mutter.

Doch die absolute Krönung sollte erst noch folgen: Am Samstag, zwei Tage nach der Pressekonferenz, gewann der 37-Jährige allem Schneechaos zum Trotz in Kitzbühel die Weltcup-Abfahrt. Es war sein fünfter Triumph insgesamt und sein dritter in Folge auf der Streif.

Viel interessanter als der souveräne Sieg war aber die Bestmarke, die er damit aufstellte: Cuche zog an Österreichs Ski-Legende Franz Klammer vorbei und ist nun alleiniger Rekordsieger in Kitzbühel. Kein Wunder also, dass er nach seiner starken Vorstellung im Ziel prompt seinen rechten Ski küsste.

- Der König aller Peinlichkeiten

Neben Arnold Schwarzenegger ließen sich am letzten Wochenende auch weitere mehr oder minder relevante Persönlichkeiten in Kitzbühel blicken. Nicht ganz so prominent wie Arnie, dafür aber umso aufmerksamkeitsbedürftiger ist bekanntlich Schlager-König Jürgen Drews. Der selbsternannte König von Malle wurde - wieso auch immer - vor der Abfahrt auf der Streif in der "Sportschau" interviewt.

Onkel Jürgen nutzte die Gelegenheit, um sich als großer Fan des zweifachen Olympiasiegers Markus Wasmeier zu outen. Den O-Ton können wir an dieser Stelle leider nicht zu einhundert Prozent akkurat wiedergeben, er soll laut Augen- und Ohrenzeugen aber in etwa wie folgt gelautet haben:

"Hallo Wasi, also ich bin ja so ein riiiiiiiesen Fan von dir, ich bewundere dich sooooo sehr, das habe ich schon damals, als du selber gefahren bist. Riiiiiesen Respekt."

+ Der DSV meldet sich zurück!

Deutschland ist wieder wer im Skispringen. Zehn Jahre nach Sven Hannawalds Rekord für die Ewigkeit sprangen Severin Freund und Richard Freitag bei der diesjährigen Ausgabe der Vierschanzentournee beide in die Top-Ten. Und was kam nach der Tournee, waren die DSV-Adler vielleicht schon satt?

Von wegen! Am vergangenen Wochenende im polnischen Zakopane mischte das Duo erneut ganz vorne mit. Vor allem Richard Freitag brillierte und holte zwei zweite Plätze. "Die guten Platzierungen waren jetzt fällig, weil mir die Schanze liegt. Ich bin wieder gut drauf, und das war sicher noch nicht mein letztes Wort in dieser Saison", so der Erlabrunner.

Freund, der am ersten Tag mit den schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen hatte und nach einem starken ersten Sprung über 128 im zweiten nur 112 Meter erreichte (Platz zehn), konnte sich am zweiten Wettkampftag steigern. Am Ende erreichte er den fünften Rang.

"Was sich am Anfang der Saison angedeutet hat, wird jetzt sichtbar: Wir sind als Mannschaft im Kommen", lautete die klare Ansage von Michael Neumayer, der, ebenso wie Andreas Wank, in den Top-20 landete. Da kann man sich in Deutschland doch wieder auf die kommenden Skisprung-Saisons freuen.

- Das Wetter

Ach Petrus, was hast du dir dabei bloß gedacht? Nicht nur, dass der fehlende Aufwind eine bessere Platzierung für Severin Freund in Zakopane verhinderte. Zudem verkam das Wochenende in Kitzbühel teilweise zur Farce.

Erst musste das für letzten Donnerstag angesetzte Abfahrtstraining wegen zu milder Temperaturen abgesagt werden, dann wurde am Freitag der Super-G der Männer wegen zu starker Schneefälle abgesagt. Die offizielle Begründung der Jury: man wolle die Streif für die Hahnenkamm-Abfahrt am Samstag schonen.

Prinzipiell hätte man auch diese streichen müssen, entschied sich aber wohl aufgrund des großen Medienrummels um Arnold Schwarzenegger und Co., die Strecke stattdessen zu modifizieren. So wurde der Start nach unten vor die Einfahrt zur Alten Schneise verlegt und die Fahrtzeit somit um über 40 Sekunden auf knapp die Hälfte verkürzt.

Während man sich als waschechter Wintersportfan kräftig ärgerte, freuten sich die Promis über die Medienpräsenz. Und Didier Cuche dürfte es angesichts seines Rekords auch herzlichst schnuppe gewesen sein.

Die Skisprung-Saison im Überblick