Chance auf Rückkehr "sehr, sehr, sehr gering"

SID
Die Chancen für ein Comeback seien extrem gering, so Magdalena Neuner
© Getty

Einen Tag nach Bekanntgabe ihres Rücktritts zum Saisonende hat Biathlon-Königin Magdalena Neuner die Möglichkeit auf ein eventuelles Comeback noch nicht vollständig ausgeschlossen.

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"Die Chance ist sehr, sehr, sehr, sehr gering und liegt vielleicht bei zwei Prozent", sagte Neuner im österreichischen Leogang zwei Tage vor dem Beginn des zweiten Weltcups der Saison in Hochfilzen. Darüber denke sie jedoch aktuell nicht nach und "freut sich jetzt ganz arg" auf die Zeit nach der Karriere.

Erneut begründete die Rekordweltmeisterin die Gründe für den Rückzug aus dem Leistungssport. "Die Entscheidung ist über lange Zeit gereift", sagte Neuner: "Für mich gibt es einfach nichts, was es noch zu erreichen gibt. Es ist aus dem Bauch und dem Herzen heraus der richtige Moment. Ich kann mit 25 nochmal ein ganz neues Leben beginnen, etwas ganz neues anfangen."

"Es fühlt sich richtig an"

Neuner hat sich im Interview mit "Sky Sport News HD" erleichtert gezeigt. "Ich habe das jetzt zwei Wochen mit mir herumgeschleppt. Das war nicht einfach und ich bin erleichtert, dass es jetzt raus ist", sagte die 24-jährige und fügte hinzu: "Es fühlt sich richtig an."

Überrascht vom gewaltigen Medienecho: "Das habe ich absolut unterschätzt. Es war gestern eine Ausnahmesituation. Da waren zum ersten Mal Paparazzi bei mir. Teilweise war ich sehr forsch, das tut mir auch ein wenig leid. Aber ich denke, es hat sich heute alles wieder entspannt und jeder hat seine Antworten bekommen."

Neuner enttäuscht von Olympia: "Von Olympia bin ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte immer gedacht, dass es dort insbesondere um den Sport und nicht um den Profit geht. Da wird man von A nach B und vor jede Kamera gezerrt. Es war vom Drumherum nicht das, was ich mir vorgestellt habe", sagte Neuner. "Es lastet viel Druck auf einem. Damals, als ich Weltmeisterin geworden bin, hat sich mein Leben von heute auf morgen komplett verändert. Es war anfangs schwer, damit umzugehen. Ich habe mir damals jemanden geholt, der mir dabei hilft."

Rückhalt im Team ist spürbar: "Für mich ist es schön, dass die Mannschaft voll und ganz hinter mir steht. Alle können meine Entscheidung ganz gut nachvollziehen. Ich werde immer für die Mädels da sein", sagte Neuner, die am Dienstag ihren Rückzug aus dem Leistungssport zum Saisonende bekanntgegeben hatte.

Müssiggang: "Verlieren internationalen Superstar"

Biathlon-Bundestrainer Uwe Müssiggang hat die Entscheidung seiner Top-Athletin noch nicht verdaut. "Wir verlieren mit Lena eine Topathletin, die den Biathleton international geprägt hat. Wir verlieren einen internationalen Superstar", sagte Müssiggang im österreichischen Leogang.

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Doppel-Olympiasiegerin betonte der 60-Jährige, wie groß die Lücke ist, die von der 24 Jahre alten Wallgauerin im Jahr 2012 hinterlassen wird. "Da wird nicht morgen Ersatz kommen und es ist immer bitter für uns, wenn Topathleten gehen", sagte Müssiggang. Andere Athletinnen müssten die Lücke nun aber füllen.

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