Oranje regiert in Inzell

SID
Samuel Schwarz hat bei der WM in Inzell über die 1000-Meter-Strecke den neunten Platz belegt
© Imago

Ireen Wüst hat der Einzelstrecken-WM in Inzell mit ihrem zweiten Triumph den Stempel aufgedrückt. Über 1500m komplettierten Valkenburg und Voorhuis das "orangefarbende Treppchen".

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Ireen Wüst hüpfte wie ein Irrwisch über die Bahn und sprang ihrem Trainer Gerad Kemkers in die Arme. "Ich bin total glücklich", rief die Olympiasiegerin.

Einen Tag nach ihrem überraschenden Triumph über 3000m gewann die Niederländerin bei der Einzelstrecken-WM in 1:54,80 Minuten auch Gold über 1500 Meter. Der Jubel der Oranje-Fans kannte in der Inzeller Eishalle keine Grenzen, nachdem Diane Valkenburg und Jorien Voorhuis den Dreifach-Erfolg von Oranje perfekt gemacht hatten.

Zur herausragenden Athletin der Inzeller WM avanciert aber mehr und mehr die 25-jährige Wüst, die die Weltelite wieder aufmischt. Nach ihrem Olympiasieg 2006 musste sie einige Durststrecken überstehen und verschwand zwischenzeitlich in der Versenkung. Pünktlich zu den Olympischen Spielen in Vancouver 2010 meldete sie sich zurück und holte Gold über 1500m.

Deutsche Frauen haben das Nachsehen

Noch besser läuft es in dieser Saison. Bislang steigerte sich die in Heerenveen beheimatete Wüst von Wettkampf zu Wettkampf und wurde im Februar Weltmeisterin im Mehrkampf.

In Inzell läuft die im südholländischen Goirle geborene Allrounderin zu absoluter Top-Form auf und hat zwei weitere Titel ins Visier genommen. Über 1000 Meter und in der Team-Verfolgun will sie ganz oben auf dem Treppchen stehen.

Den deutschen Frauen blieb indes nur das Nachsehen. Monique Angermüller kam als beste Deutsche in 1:59,86 Minuten auf Rang 13. Isabell Ost und Jennifer Bay belegten die Plätze 16 und 19.

Davis siegt - Schwarz Neunter

Wenig Grund zur Freude hatten auch die deutschen Männer am zweiten Tag der WM. Samuel Schwarz lief über 1000 Meter in 1:09,64 Minuten auf den neunten Platz, blieb allerdings knapp über seiner Saisonbestleistung (1:09,56). Der Chemnitzer Nico Ihle kam in 1:10,59 Minuten beim Sieg von Olympiasieger Shani Davis aus den USA (1:08,45) auf den 18. Platz.Silber holte überraschend der Niederländer Kjeld Nuis (1:08,67), Bronze ging an dessen Landsmann Stefan Groothuis (1:08,73).

"Es war ein guter Lauf. Vor allem der Angang passte. Da war ich sehr aggressiv. Hinten raus wurde es doch schwer", sagte Schwarz nach seinem Rennen. Ihles Enttäuschung hielt sich in Grenzen. "Am Ende der Saison fehlt eben die Kraft", sagte der 25-Jährige. Trainer Klaus Ebert sah den Lauf deutlich kritischer: "Das war von Anfang an Krampf und Kampf."

Schwarz hatte Mitte Dezember im japanischen Obihiro seinen ersten Weltcup-Sieg geholt und beim Sieg über 1000 m in 1:09,98 Minuten den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Seitdem jedoch konnte der 27-Jährige nicht mehr in die Weltspitze vorstoßen. Dem deutschen Rekordhalter Ihle (1:07,87) werden bessere Chancen auf eine vordere Platzierung am Sonntag über die 500m eingeräumt.

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