Florschütz und Machata holen Silber

SID
Thomas Florschütz und Manuel Machata holten im Zweierbob die Silbermedaille
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Bei der Heim-WM in Königssee haben die Bobpiloten Thomas Florschütz und Manuel Machata die Silbermedaille gewonnen. Für den Gastgeber waren es die Medaillen Nummer zwei und drei.

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Der "ewige Zweite" Thomas Florschütz haderte an seinem 33. Geburtstag ein wenig mit dem Schicksal, Shootingstar Manuel Machata fühlte sich dagegen wie im siebten Himmel: Die beiden deutschen Bobpiloten sind bei der Heim-WM in Königssee zwar zeitgleich auf Platz zwei gefahren, doch das Doppel-Silber machte nicht jeden gleich froh.

Bereits am Samstag hatte Cathleen Martini mit ihrem Triumph für einen goldenen WM-Auftakt aus deutscher Sicht gesorgt. Zum Abschluss des ersten Wettkampfwochenendes setzte sich im nicht-olympischen Team-Wettbewerb das Quartett Deutschland II vor Deutschland I und Kanada durch. Für den Gastgeber waren es die Medaillen Nummer vier und fünf.

Freude und Frust bei Florschütz

Florschütz hatte auf einen Start im Team verzichtet, denn sein großes Ziel ist und bleibt ein Einzel-Gold. "Die Konkurrenz hat mir zum Geburtstag nicht das Geschenk des ersten Platzes gemacht. Ich wollte eigentlich nicht nochmal Zweiter werden, aber es war nicht mehr drin", sagte Florschütz, dessen Gesichtsausdruck ständig zwischen Freude und Frust schwankte.

Nach den Weltmeisterschaften 2008 und 2009 sowie Olympia 2010 in Vancouver war es für den Mann aus Riesa bereits der vierte zweite Platz hintereinander bei großen Titelkämpfen. Allerdings fuhr der russische Sieger Alexander Subkow diesmal in einer anderen Liga. "Ich hatte keine Chance, ihn anzugreifen", gestand Florschüz, der mit Top-Anschieber Kevin Kuske am Ende ebenso wie Machata 18 Hundertstelsekunden Rückstand auf den Weltcupgesamtsieger hatte.

Anders als Florschütz konnte der Potsdamer Machata der Silbermedaille bei seinem WM-Debüt nur Positives abgewinnen. "Es ist Wahnsinn, dass es trotz meiner Beinprobleme zu einer Medaille gereicht hat", sagte der wegen Adduktorenschmerzen gehandicapte Vierer-Weltcupgesamtsieger.

Angerer wie entfesselt

Lokalmatador Karl Angerer aus Königssee fuhr im letzten Lauf wie entfesselt zwischenzeitlich zu Bahnrekord und noch auf Platz fünf vor. Junioren-Weltmeister Francesco Friedrich wurde guter Elfter. Bei der "Königsdisziplin" Vierer am kommenden Wochenende plant Florschütz "einen neuen Angriff auf Gold".

Das hat Cathleen Martini am Samstag schon gewonnen. Der erste große Titel in ihrer Karriere nach je zweimal WM-Silber und -Bronze machte die 28-Jährige aus Oberbärenburg kurzzeitig sprachlos. "Geil. Mir fehlen die Worte", sagte Martini, die souverän vor der Amerikanerin Shauna Rohbock (+0,22) und der kanadischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries (+0,63) gewann.

Habe auf meinen Arsch gehört

Etwas später aber sprudelten die Worte aus der dreimaligen Europameisterin nur so heraus. Dabei erklärte die mit einem Saisonsieg zuvor nur wenig überzeugende Martini anschaulich ihre Leistungssteigerung: "Ich habe wieder auf meinen Arsch, meinen Popometer gehört." Bis in die Nacht feierte Martini mit Anschieberin Romy Logsch ihren Triumph.

Die als Topfavoritin gestartete Sandra Kiriasis wurde nur Vierte. "Hier waren andere schneller. Das muss ich akzeptieren", sagte die Olympiasiegerin von 2006. Anja Schneiderheinze-Stöckel belegte bei ihrem WM-Debüt als Pilotin einen respektablen achten Rang.

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