Erst ausgebremst, dann durchgestartet

SID
Manuel Machata gewinnt im Vierer in Igls
© Getty

Die deutschen Bob-Piloten sind beim Weltcup im österreichischen Igls mit einem Doppelsieg im prestigeträchtigen Vierer in die Erfolgsspur zurückgekehrt.

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Erst ausgebremst, dann durchgestartet: Die deutschen Bob-Piloten sind beim Weltcup im österreichischen Igls mit einem Doppelsieg im prestigeträchtigen Vierer in die Erfolgsspur zurückgekehrt, nachdem sie zuvor im kleinen Schlitten erstmals in diesem Winter die Podestplätze verpasst hatten.

Der Weltcupführende Manuel Machata (Potsdam) gewann am Sonntag mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem Olympiazweiten Thomas Florschütz (Riesa), der nach monatelanger Verletzungspause wegen einer Bandscheiben-Operation bei seiner Rückkehr in den Weltcup-Zirkus überzeugte. Geschlagener Dritter wurde Olympiasieger Steven Holcomb aus den USA (+0,10 Sekunden). Karl Angerer aus Königssee kam auf Platz acht (+0,40).

Machata: "Heim-WM in Königssee holen"

"Ich glaube, unser guter Start war entscheidend, denn die Bahn ist relativ kurz. Jetzt wollen wir auch bei der EM nächste Woche in Winterberg voll angreifen und danach etwas bei der Heim-WM in Königssee holen", sagte Machata, der mit seinem dritten Saisonsieg die Führung in der Gesamtwertung auf den großen Favoriten Holcomb weiter ausbaute.

Für Florschütz war das überragende Ergebnis im Vierer auch eine Frage der Ehre. "Im Zweier haben wir es alle im Team vergeigt. Das war sicher nicht das, was wir uns vorgestellt hatten", sagte der zweimalige Vize-Weltmeister, der gemeinsam mit Machata den vierten Platz belegt hatte.

Florschütz hatte mit Top-Anschieber Kevin Kuske einen Podestplatz aufgrund schwacher Startzeiten verpasst, Machata und Angerer (Rang acht) zeigten mit ungewohnten Fahrfehlern Nerven. Den Sieg sicherte sich der Schweizer Beat Hefti vor dem Russen Alexander Subkow, der von Machata die Weltcupführung übernahm.

"Die Wettkämpfe helfen mir, Sicherheit zu gewinnen"

"Beim Viererrennen haben aber wieder die Motivation und vor allem die Moral gestimmt", sagte Andre Lange. Der viermalige Olympiasieger, der seine Karriere nach den Winterspielen von Vancouver beendet hatte, sieht seine Nachfolger auf einem guten Weg für den Saisonhöhepunkt in Königssee (14. bis 27. Februar): "Das gibt Auftrieb für das ganz große Ziel: die WM im eigenen Land."

Vor allem für Florschütz waren die Rennen auf der Olympiabahn von 1976 enorm wichtig. Der 32-Jährige hatte die ersten vier Weltcups verletzungsbedingt gefehlt und sich sein Startrecht erst durch zwei zweite Plätze bei der DM in Winterberg vor einer Woche erkämpft. "Ich bin ganz zufrieden, auch wenn ich mir gerade im Zweier etwas mehr ausgerechnet hatte", sagte Florschütz: "Aber die Wettkämpfe helfen mir, Sicherheit zu gewinnen."

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