Sarah Hecken fehlerfrei bei WM-Debüt

SID
Sarah Hecken freut sich nach dem 18. Platz in Vancouver über ihre Leistungssteigerung
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Nach einer tadellosen Kurzkür belegt die deutsche Eiskunstlauf-Meisterin Sarah Hecken bei ihrem WM-Debüt Rang 13. Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Kim Yu-Na patzte.

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Sie stieß die Faust in die Luft und fuhr strahlend vom Eis - mit ihrem besten Kurzprogramm in diesem Winter hat Sarah Hecken die Talfahrt der deutschen Eiskunstläufer bei den Weltmeisterschaften in Turin vorerst gestoppt und ein starkes WM-Debüt gefeiert. Die deutsche Meisterin geht nach einem fehlerfreien Vortrag immerhin als 13. in die Kür-Entscheidung am Samstag (14.00 Uhr).

Titelverteidigerin Kim Yu-Na hingegen erlebte eine der schwärzesten Stunden ihrer Karriere. Die Olympiasiegerin aus Südkorea verpatzte eine ihrer normalerweise traumhaft sicheren Pirouetten total, leistete sich einen weiteren Schnitzer und fand sich zu ihrer grenzenlosen Enttäuschung mit nur 60,30 Punkten auf dem siebten Platz wieder.

Neue persönliche Bestmarke für Hecken

Der 19-Jährigen dürfte es sehr schwer fallen, die überraschend führende Olympia-Vierte Mirai Nagasu aus den USA mit mehr als zehn Punkten Vorsprung noch vom ersten Platz zu verdrängen.

Zu diesem Zeitpunkt saß Hecken bereits entspannt auf der Teilnehmertribüne und schonte ihren leicht gezerrten rechten Wadenmuskel. Bei ihrer Kurzkür waren sowohl die Kombination aus zwei dreifachen Toe-Loops als auch ihr Angstsprung, der dreifachen Salchow, problemlos gelungen.

Auch choreographisch zeigte sich die 16 Jahre alte Mannheimerin bei ihrem "Romeo und Julia"-Vortrag gegenüber den Olympischen Spielen von Vancouver verbessert und kam auf eine neue persönliche Bestmarke von 55,20 Punkten.

"Man merkt langsam, dass man sich daran gewöhnt hat, vor großem Publikum zu laufen", sagte die Olympia-18., in Kanada jüngstes Mitglied der deutschen Mannschaft, über ihre eigene Leistung. Für die Kür kündigte Hecken sogar die Wettkampf-Premiere des dreifachen Lutz an: "Das habe ich mir ganz fest vorgenommen."

Trainer Sczypa: "Endlich hat sich Sarah gut verkauft"

Auch Trainer Peter Sczypa atmete auf, nachdem die Kurzprogamme in Vancouver und zuvor auch bei den europäischen Titelkämpfen in Tallinn ziemlich daneben gegangen waren: "Endlich hat sich Sarah gut verkauft und gezeigt, was sie kann. Sie hatte zwar ein wenig Trainingsrückstand, aber vielleicht hat sie das besonders motiviert. " Ein Wasserschaden in der Mannheimer Trainingshalle sowie ein leichter grippaler Infekt hatten eine mehrtägige Pause erzwungen.

Vorjahressiegerin Kim hingegen war im Vollbesitz ihrer Kräfte, obwohl seit Mittwoch ein Virus im Läuferhotel von Turin umgeht.

"Ich habe keine Erklärung für meine Fehler", sagte sie nur. Hinter der führenden Nagasu (70,40) nahmen die Olympia-Zweite Mao Asada aus Japan (68,08) sowie die Finnin Laura Lepistö (64,30) die Plätze zwei und drei ein.

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