DSV-Adler Schmitt wieder fit für den Angriff

SID
Martin Schmitt ist wieder fit und will wieder angreifen
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Nach seiner Wettkampfpause in den letzten Wochen will DSV-Adler Martin Schmitt im Weltcup wieder angreifen. Bundestrainer Werner Schuster ist für das Comeback "guter Hoffnung".

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Martin Schmitt ist wieder fit. Seinen 32. Geburtstag feierte der Vizeweltmeister am Freitag trotzdem daheim, während sich seine Kollegen für den Auftakt der Team-Tour am Samstag in Oberstdorf einfliegen durften.

Schmitt wird nach überwundenem Erschöpfungssyndrom und einem gelungenen Sondertraining bei der zweiten Station der Olympia-Generalprobe in Klingenthal sein Comeback geben.

"Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Ich bin guter Hoffnung, dass Martin stärker zurückkommt", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Schmitt hatte wegen Energiemangels ("Hungern hat mich krank gemacht") nach der Vierschanzentournee eine Zwangspause einlegen müssen.

Nach einem speziellen Aufbautraining mit Teamarzt Mark Dorfmüller kehrte der Team-Olympiasieger von 2002 zu Wochenbeginn auf die Schanze zurück - in Frankreich.

"Er wirkt positiv"

"Sie haben ihm in Chaux-Neuve den roten Teppich ausgerollt. Er ist drei Einheiten auf der 90-Meter-Schanze gesprungen", sagte Schuster.

Am Mittwoch übte Schmitt dann ganz alleine auf dem Bakken in Titisee-Neustadt in seiner Schwarzwälder Heimat. Beobachter sollen von seinen Flügen positiv überrascht gewesen sein.

"Er ist ganz allein gesprungen, deshalb fehlt der Vergleich. Aber er wirkt positiv und ist im Plan", sagt Schuster und freut sich schon auf Dienstag und Mittwoch in Klingenthal: "Martin springt sehr gern in Klingenthal. Das ist der richtige Eintrittszeitpunkt für ihn. Ich freue mich schon, wenn er wieder beim Team aufschlägt."

Der Akku scheint wieder aufgeladen, und Schmitt ist rechtzeitig vor den Winterspielen wieder bester Dinge: "Ich fühle mich wieder wohl."

Wenn Schmitt nach bislang enttäuschenden Resultaten bei seiner Rückkehr wie erhofft zumindest unter die besten 15 der Welt fliegen kann, dürfte er einen Platz bei der ersten Olympia-Entscheidung in zwei Wochen (13. Februar) auf der Schanze im Callaghan Valley sicher haben.

Wie bei der WM in Liberec, wo der viermalige Weltmeister Silber gewann, will Chefcoach Schuster zwei bis drei der vier Startplätze fest vergeben.

"Man kann psychisch ganz anders abschalten, wenn man gesetzt ist - und am Ende haben diese Leute dann auch Erfolg. Wie Martin bei der WM", sagt Schuster.

"Nur eine Rumpfmannschaft am Start"

In Oberstdorf können sich am Wochenende allerdings nur die zwei Olympiastarter Michael Uhrmann und Michael Neumayer für einen Fixplatz in Vancouver empfehlen.

Neben Schmitt verzichten auch Newcomer Pascal Bodmer (derzeit bei der Junioren-WM in Hinterzarten) und Andreas Wank (Trainingspause) auf einen Auftritt auf dem Riesenbakken im Stillachtal.

"Wir haben nur eine Rumpfmannschaft am Start. Ich hoffe trotzdem, dass Michael Uhrmann die Top Ten angreifen kann und wir im Team unter den besten sechs sind", sagt Schuster.

Favorit für die Siegprämie von 100.000 Euro bei der Team-Tour sind für ihn die Überflieger aus Österreich, aber wenn Schmitt in Klingenthal und in Willingen (6./7. Februar) zurückkehrt, wollen auch die deutschen Skispringer wieder ein Wörtchen mitreden. Schuster: "Wir wollen vor Olympia Selbstvertrauen tanken."

Damit Martin Schmitt in Vancouver alle überraschen kann.

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