Neuner: "Endlich geht's los"

SID
Magdalena Neuner ist mit erst 22 Jahren sechsfache Biathon-Weltmeisterin
© Getty

Biathlon-Königin Magdalena Neuner kann ihren verspäteten Start in den Olympia-Winter kaum noch erwarten. Nach überstandener Virus-Infektion ist die 22-Jährige heiß auf den Weltcup in Hochfilzen.

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"Mir gehts gut, ich freue mich, dass es endlich losgeht. Ich werde mich richtig reinhauen", sagt die sechsmalige Weltmeisterin mit einem strahlenden Lächeln.

Es hat frisch geschneit in Hochfilzen, was Neuners gute Stimmung vor ihrem ersten Saisonrennen am Freitag (11.15 Uhr im LIVE-TICKER) noch ein kleines Stückchen weiter anhebt.

Dabei war ihre Vorbereitung auf den zweiten Saison-Weltcup in Österreich alles andere als planmäßig verlaufen.

Weltcup-Auftakt vor dem Fernseher

Nach einem Virusinfekt konnte Neuner erst am Donnerstag vergangener Woche wieder mit dem Lauftraining anfangen und erlebte den Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund ungewollt als TV-Zuschauerin.

Zudem fehlte ihr das wichtigste Trainingsgerät: "Schießen konnte ich nicht, weil mein Gewehr direkt vom Trainingslager in Muonio nach Östersund verladen worden war. Aber manchmal ist es ja gar nicht schlecht, wenn man mal ein bisschen Pause macht."

Zumal ihre latenten Probleme mit dem Schießen stets eher etwas mit dem Kopf zu tun hatten, weshalb die 22-Jährige in der Vorbereitung mit einem Mentaltrainer gearbeitet hat.

Großer Schritt nach vorne

"Es ist schon eine krasse Situation, wenn du vor 20.000 Zuschauern einfach so die Scheiben wegschießen musst. Manchmal hatte ich am Start Angst, dass ich mich im Ziel rechtfertigen muss", sagt Neuner dem "SID": "Jetzt mache ich einfach meine Schüsse. Das ist großer Schritt nach vorn."

Am Dienstagabend war Gold-Lena in Hochfilzen angekommen und von der deutschen Mannschaft herzlich begrüßt worden.

"Lena gehört zum Team. Jetzt ist sie endlich wieder dabei", sagte Andrea Henkel.

Harter Kampf um die Olympia-Tickets

Damit ist allerdings auch eine große Konkurrentin im Kampf um ein Olympia-Ticket zurückgekehrt.

In Östersund konnten nur Doppel-Weltmeisterin Kati Wilhelm und Martina Beck die Norm für Vancouver erfüllen, ansonsten führten die schlechten Ergebnisse am Schießstand zu insgesamt enttäuschenden Einzel-Resultaten.

Der abschließende Staffel-Sieg wirkte da wie eine Befreiung. "Wir haben weder Probleme noch Blockaden", sagte Henkel jetzt in Hochfilzen: "Wir werden die Olympia-Qualifikation schon schaffen."

"Ich bin entspannt"

Genauso geht auch Magdalena Neuner an die Sache heran. "Ich bin ja auch nicht unbedingt so eine Frühstarterin und brauche immer ein paar Rennen, um richtig in Schwung zu kommen. Von daher bin ich entspannt", sagt Neuner.

Auch wenn Bundestrainer Uwe Müssiggang vor zu hohen Erwartungen an seine Vorzeigefrau warnt, will sie selbst gern unter die Top Ten laufen.

Schließlich ist das Ziel trotz des verspäteten Saisonstarts gleich geblieben: "Ich bin sechsmal Weltmeisterin, da bleibt Gold bei Olympia natürlich mein Ziel. Ich gehe dort an den Start und will ganz oben stehen."

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