Wolf macht Doppelsieg perfekt

SID
Jenny Wolf ist nicht zu stoppen: Der zweite Triumph in Calgary war ihr 45. Weltcupsieg.
© Getty

Eissprinterin Jenny Wolf hat auch den zweiten Wettkampf in Calgary über 500 Meter für sich entschieden. Die Berlinerin setzte sich in 37,21 Sekunden gegen die Chinesin Wang durch.

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Jenny Wolf eilt im Eisschnelllauf-Weltcup weiter von Sieg zu Sieg, dagegen sucht Anni Friesinger-Postma immer noch ihre Form.

Während Friesinger-Postma nach überstandener Schweinegrippe auf dem Blitz-Eis von Calgary über 1500m nicht über den sechsten Platz hinaus kam, gewann Top-Sprinterin Wolf am Samstag auch das zweite 500-m-Rennen und dominierte einen Tag nach dem Wimpernschlagfinale im ersten Lauf die Konkurrenz wieder nach Belieben. Dass sie erneut ihren Weltrekord verfehlte, war ihr egal.

"Es gibt in diesem Winter wichtigere Dinge als den Weltrekord. Ich gehe das locker an", sagte Wolf nach ihrem Sieg in 37,21 Sekunden und fügte mit riesigem Selbstbewusstsein hinzu: "Ich verspüre auch deshalb keinen Druck, weil wohl keine andere Läuferin als ich momentan in der Lage ist, meinen Weltrekord zu knacken - ich behalte ihn also auf jeden Fall."

Nächste Chance in Salt Lake City

Am kommenden Freitag und Samstag hat sie auf der ebenso schnellen Bahn in Salt Lake City erneut zwei Chancen, ihre Bestzeit von 37,02 Sekunden zu unterbieten.

Einen Tag nach ihrem knappen Erfolg im ersten Rennen mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung auf das zeitgleiche Duo Wang Beixing (China) und Lee Sang Hwa (Südkorea) ließ sie bei ihrem 45. Weltcupsieg erneut ihre Erzrivalin Wang (37,60) und Lee (37,64) hinter sich - diesmal deutlich.

Wolf baute mit dem fünften Sieg im sechsten Saisonrennen mit 580 Punkten ihre Führung im Gesamtweltcup vor Wang, die seit Jahren in Calgary trainiert, auf 80 Zähler aus.

"Gewaltiges Selbstvertrauen für Vancouver"

"Normal sind meine Siege noch lange nicht, aber fest steht: Ich habe Wang auf ihrer Heimbahn zweimal geschlagen, und ich kann mich noch steigern, denn ich bin relativ müde an den Start gegangen. Das gibt mir gewaltiges Selbstvertrauen für Vancouver", sagte Wolf, die nicht von einer bereits drei Wochen alten Aussage abrücken wollte: Wenn man es rational betrachte, hatte sie gesagt, "kann bei Olympia nichts anderes herauskommen als Gold. Ich müsste schon eine Menge falsch machen."

Im Gegensatz zu Freitag, als sie auf den ersten Metern gestrauchelt war und zwei Zehntel verloren hatte, liefen am Samstag die ersten 100 Meter wieder wie geschmiert (10,17 Sekunden). Der Rest war Routine. Wang hatte im direkten Duell mit Wolf, die sogar die ungünstige zweite Innenkurve laufen musste, nicht den Hauch einer Chance.

"Das war eine sichere Sache, absolut souverän. Fast vier Zehntel Vorsprung sind im Sprint schon eine Welt für sich", sagte der deutsche Teamchef Helge Jasch.

Friesinger-Postma sucht weiter ihre Form

Friesinger-Postma fehlte erneut die Spritzigkeit. In 1:55,10 Minuten war sie fast eine halbe Sekunde von den Podestplätzen, die sie in dieser Saison noch nicht erreicht hat, entfernt.

Das Rennen gewann die Kanadierin Kristina Groves (1:54,35) vor ihrer Teamkollegin Christine Nesbitt (1:54,43) und Elma de Vries aus den Niederlanden (1:54,55). Daniela Anschütz-Thoms (1:55,51) musste sich nach ihrem dritten Platz vom Vortag im 3000-m-Rennen über die halbe Distanz mit dem zehnten Platz begnügen.

Im ersten Rennen über die Mittelstrecke in dieser Saison hatte Friesinger-Postma in Berlin Anfang November den siebten Platz belegt. Eine Woche später wurde sie in Heerenveen Fünfte, bevor sie ihren Start in Hamar wegen der Grippe absagen musste.

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