Coach Franke trainiert Pechstein wieder

SID
Joachim Franke (l.) begann 1973 seine Karriere als Eisschnelllauftrainer
© Getty

Joachim Franke kehrt zwei Jahre nach seinem Rückzug und nach überstandenem Herzinfarkt als Trainer zu Claudia Pechstein zurück. "Claudia braucht mich jetzt", sagte der 69-Jährige.

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Claudia Pechstein darf sich in einer für sie schwierigen Zeit über vertraute Unterstützung freuen: Deutschlands erfolgreichster Eisschnelllauf-Trainer Joachim Franke hat mehr als zwei Jahre nach seinem Rückzug aus dem Tagesgeschäft wieder die Betreuung der fünfmaligen Olympiasiegerin übernommen.

"Claudia braucht mich jetzt, deshalb bin ich wieder da", sagte der 69-Jährige, der am Donnerstag in Berlin nach überstandenem Herzinfarkt erstmals wieder an der Bande stand.

Franke hatte Pechstein in der 16-jährigen Zusammenarbeit von 1991 bis 2007 zu fünf olympischen Goldmedaillen geführt. Nach seinem Rückzug hatte sich Pechstein der norwegischen Trainingsgruppe um den früheren Weltklasse-Läufer Peter Müller angeschlossen.

Franke glaubt an Pechsteins Unschuld

Der hatte sich nach Bekanntwerden der Sperre am vergangenen Freitag von seiner Läuferin distanziert und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Pechstein in der vergangenen Saison "nicht nur bei mir, sondern auch bei Bart Schouten und Achim Franke in Berlin trainiert hat".

Franke glaubt nicht, dass seine vom Weltverband ISU wegen eines auffälligen Blutprofils für zwei Jahre gesperrte Meisterschülerin gedopt hat: "Ich habe mir ihre Blutwerte angesehen und gestaunt. In ihrer schlechtesten Saison 2007 wies sie ähnlich hohe Retikulozytenwerte auf wie in diesem Jahr in Hamar."

Pechstein will Ende Juli in Berlin starten

Um Pechstein unter anderem auch moralisch zu unterstützen, stellt sich Franke nun erneut der Herausforderung: "Wenn bei Claudia positive Dopingproben vorlägen, wäre ich in meinem Garten geblieben. Ich bin überzeugt, dass sie unschuldig ist. Ich werde ihr nach Kräften helfen, damit sie in guter Form doch noch in Vancouver antreten kann."

Am Donnerstag drehte Pechstein in Hohenschönhausen vor allem Belastungsrunden. "Ich wollte sehen, wo sie konditionell steht", sagt Franke. Obwohl er seine Läuferin schon so lange kenne, habe sie ihn mit ihrer Einstellung überrascht.

"Claudia geht konsequent ihr Ziel an. Für mich ist das auch ein Beweis dafür, wie stark sie im Kopf ist", Franke. Pechstein will am 24./25. Juli bei einem Sommer-Wettkampf in Berlin starten. Dafür hat sie bei der ISU einen Antrag gestellt.

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