"Medaillen waren extrem wichtig für mich"

SID
Freude über die Medaillen: Kati Wilhelm
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Gold im Sprint und Silber im Jagdrennen: Kati Wilhelm erwischte bei der WM in Pyeongchang einen Start nach Maß. Im Interview spricht die Deutsche über ihren erfolgreichen Auftakt.

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Kati Wilhelm hat sich bei der Biathlon-WM in Pyeongchang mit einer Gold- und einer Silbermedaille hervorragend eingeführt. Nach dem erfolgreichen Auftakt steht die Deutsche in einem Interview Rede und Antwort.

Frage: "Erst Gold im Sprint und dann noch Silber im Jagdrennen: ein Traumstart für Sie in die WM?"

Kati Wilhelm: "Ich bin total glücklich, diese Einzelmedaillen waren extrem wichtig für mich. Ich habe seit 2001 darauf gewartet. Ich sehe es als Bestätigung meiner harten und guten Arbeit über die letzten Jahre hinweg, in denen ich gerade bei Weltmeisterschaften nicht so meine meine beste Leistung bringen konnte."

Frage: "Sie haben davon gesprochen, dass es hier wohl Ihre letzte WM ist?"

Wilhelm: "Wahrscheinlich. Bislang habe ich geplant, nach den Olympischen Spielen 2010 meine Laufbahn zu beenden, ich glaube nicht, dass dann für mich noch viel kommen wird. Gerade deshalb ist es wichtig, zufrieden die Karriere zu beenden und nicht mit dem Ärger aufzuhören, etwas von den eigenen Zielen verpasst zu haben."

Frage: "Nach dem Sprintsieg galten Sie als Topfavoritin im Jagdrennen, lagen lange in Führung und vergaben dann den Sieg durch sechs Fehler. Ist da nicht auch Enttäuschung über Platz zwei?"

Wilhelm: "Nein, ich bin nicht enttäuscht. Heute war es durch den Wind und die Kälte sehr schwer beim Schießen. Ich hatte so kalte Finger und gar kein Gefühl mehr. Außerdem habe ich beim ersten Stehendschießen irgendwie an alle möglichen Dinge gedacht. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Am Ende bin ich froh, dass es noch Silber geworden ist. Jetzt kommt ein Ruhetag. Da habe ich Zeit, meine Medaillen richtig zu genießen. Ich werde ein Gläschen Wein trinken und nicht gleich wieder an die Strecke fahren. "

Frage: "Vom Bundestrainer sind Sie bereits fix für das am Mittwoch folgende 15-km-Rennen nominiert worden. Wollen Sie auch noch Mixedstaffel, Staffel und Massenstart laufen?"

Wilhelm: "Ich fühle mich blendend in Form und bin überhaupt nicht müde. Ich weiß nicht, wie die Trainer planen, aber ich würde gerne in allen Rennen starten, auch in der Mixedstaffel."

Frage: "Die Russin Olga Saizewa hat bereits zweimal Bronze gewonnen. Glauben Sie nach dem russischen Dopingskandal noch an faire Mittel?"

Wilhelm: "Klar kommt nach dem Dopingfall von drei russischen Weltklasse-Athleten die Vermutung auf, dass wir alle gedopt sind. Das trifft mich schwer, denn ich kämpfe mit fairen Mitteln. Ich habe Angst davor, dass die Fans sich von uns abwenden. Die Leute, die dopen, machen unseren Sport kaputt."

Frage: "Hier git es kaum Zuschauer. Wie empfinden Sie die Atmosphäre?"

Wilhelm: "Südkorea ist keine Biathlon-Nation. Da kommen die Zuschauer nicht, um unseren Sport zu sehen. Das ist sehr schade. Die Zuschauer fehlen einfach für eine richtige WM-Stimmung."

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