Neuer Weltrekord für Wolf

SID
Jenny Wolf lief in Russland der überforderten Konkurrenz davon
© Getty

Beim Eisschnelllauf-Weltcup im russischen Kolomna hat Jenny Wolf über die 500 Meter mit einer neuen Weltbestzeit überzeugt. Anni Friesinger dagegen zeigte sich noch nicht in Topform.

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Während Jenny Wolf mit einem neuen "Flachland-Weltrekord" triumphierte, kam Anni Friesinger nicht so richtig in Schwung: Eine Woche nach der Sprint-WM in Moskau sind die beiden deutschen Eisschnelllauf-Stars 100 Kilometer südöstlich der russischen Hauptstadt mit unterschiedlichem Erfolg in den Weltcup in Kolomna gestartet.

Wolf gewann das 500-m-Rennen in 37,51 Sekunden und damit in der besten jemals auf einer Flachland-Bahn erreichten Zeit. Auch die alte inoffizielle Bestzeit hatte die Berlinerin aufgestellt, als sie vor einem Jahr im norwegischen Hamar eine Hundertstel langsamer gelaufen war.

Friesinger musste sich bei ihrem ersten Weltcup-Rennen seit März 2008 über 1000m dagegen mit Platz sechs zufrieden geben.

Wolf: "Noch nicht ganz perfekt"

Die extrem selbstkritische Wolf, die vor einer Woche in Moskau Silber geholt und mit ihren 500-m-Rennen gehadert hatte, war diesmal fast zufrieden.

"Das war noch nicht ganz perfekt, aber schon ziemlich gut. So eine Zeit und so ein Lauf waren mal wieder nötig."

Annette Gerritsen aus den Niederlanden (38,02) und die Chinesin Yu Jing (38,17) hatten auf den Podestplätzen schon einen großen Rückstand.

Zahlreiche Läuferinnen nicht am Start

"Diese Zeit hätte uns letzte Woche in Moskau gut getan", sagte Wolfs Trainer Thomas Schubert, der beim Start noch Schwächen ausgemacht hatte. "Den hat sie noch etwas verpennt".

Dass neben Sprint-Weltmeisterin Wang Beixing (China) noch zahlreiche weitere Spitzenläuferinnen auf einen Start in Kolomna verzichteten, konnte Wolf die gute Laune nicht verderben.

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Im Gesamt-Weltcup vergrößerte sie nach 9 von 13 Saisonrennen mit 785 Punkten ihren Vorsprung an der Spitze vor der Südkoreanerin Lee Sang-Hwa, die ebenfalls nicht am Start war, auf beruhigende 195 Zähler. Am Sonntag geht Wolf in Kolomna noch im zweiten 500-m-Lauf und im 100-m-Sprint an den Start.

Friesinger mit Rennen unzufrieden

Dagegen war Friesinger mit ihrem Rennen alles andere als zufrieden. "Ich habe keine Spannung gehabt und bin überhaupt nicht reingekommen. So richtig kann ich mir das nicht erklären", sagte die 32-Jährige. "Ich hätte gedacht, dass ich schon weiter wäre."

In 1:16,42 Minuten hatte sie gegen die Niederländerin Margot Boer, die in Bahnrekordzeit von 1:15,84 Minuten gewann, keine Chance. Yu Jing (China/1:16,04) wurde Zweite vor der Kanadierin Christine Nesbitt (1:16,26).

Friesinger hatte am vergangenen Wochenende bei der Sprint-WM in Moskau ein halbes Jahr nach ihrer Meniskus-Operation ein beachtliches Comeback gefeiert. Das zweite 1000-m-Rennen des Vierkampfes gewann sie, im Gesamtklassement belegte sie den guten sechsten Platz.

Deutsche Männer ohne Top-Platzierungen

Bei den Männern gewannen der WM-Zweite Keiichiro Nagashima aus Japan (500m) und Denny Morrison (1000m) die Auftaktrennen.

Die deutschen Männer, die sich nur auf der langen Sprint-Distanz für einen Start in der starken A-Gruppe qualifizierten, erreichten keine Top-Platzierung. Der Dresdener Frank Steiner wurde 16., der deutsche Meister Samuel Schwarz wurde disqualifiziert.

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