Russische Staffel in Oberhof nicht zu schlagen

SID
Die russische Damen-Staffel durfte sich in Oberhof über den dritten Sieg in Serie freuen
© Getty

Bei der 4x6km-Staffel der Damen in Oberhof waren die Russinnen wieder eine Klasse für sich und feierten den dritten Sieg in Folge. Die deutsche Staffel belegte Rang drei.

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Zwei Strafrunden und am Ende nur Platz drei: Der Gold-Express der deutschen Staffel-Weltmeisterinnen hat den erhofften ersten Saisonsieg klar verpasst und den Auftakt des Heim-Weltcups in Oberhof verpatzt.

Vor 16.000 Zuschauern feierte Olympiasieger Russland ungefährdet seinen dritten Sieg im dritten Rennen und kassierte 16.000 Euro Prämie.

"Zwei Strafrunden waren einfach zu viel"

"Wir wollten die Russinnen angreifen. Das ist leider nicht gelungen. Zwei Strafrunden waren einfach zu viel", bilanzierte Bundestrainer Uwe Müssiggang, dessen Team überraschend auch der Ukraine den Vortritt lassen musste.

"Russland und die Ukraine waren einfach besser. Das haben doch alle gesehen. Zum Glück sind wir als Dritte wenigstens noch auf das Siegerpodest gelaufen. Und das freut mich dann schon", sagte Kathrin Hitzer, die auf der Schlussrunde nichts mehr aufholen konnte.

Deutsches-Quartett nicht ebenbürtig

Ohne die drei geschonten Staffel-Weltmeisterinnen Andrea Henkel, Magdalena Neuner und Martina Beck war das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) im Schneetreiben am Oberhofer Grenzadler den Russinnen nicht ebenbürtig und wartet weiter seit dem WM-Triumph im Februar 2008 in Östersund auf einen Sieg.

Uwe Müssiggang, der neben Stammkraft Kati Wilhelm und Hitzer Simone Hauswald und Sabrina Buchholz einsetzte, mochte am Ende trotzdem nicht von einer deutschen B-Mannschaft reden. "Wir hatten immerhin eine Olympiasiegerin und Weltcup-Gewinnerin dabei. Wir haben sieben Läuferinnen im Kader, und die haben alle die Klasse, um gute Staffeln zu laufen", meinte der Coach.

Hauswald: "Ich war so aufgeregt"

"Es tut mir leid. Mein Schießen war absolut indiskutabel. Aber ich war so aufgeregt. Vor so einer Kulisse schlottern eben schon mal die Knie", erklärte Simone Hauswald. Die Startläuferin musste wie schon beim vorhergehenden Weltcup in Hochfilzen eine Strafrunde drehen und schmälerte damit wohl ihre Chance auf einen WM-Staffeleinsatz.

Wilhelm, die erstmals seit Jahren nicht als Schlussläuferin aufgeboten wurde (Müssiggang: "Die Rotation ist wichtig, um die einzelnen Positionen auszutesten"), stürmte von Platz vier aus am 59. Geburtstag ihrer Mutter Margot mit einer glänzenden Leistung an die Spitze.

Fehlerfreies Schießen als Geburtstagsgeschenk

"Ich wollte ihr mit fehlerfreiem Schießen ein Geburtstagsgeschenk machen. Ein Fehler war zwar dabei, aber insgesamt hat es sehr gut geklappt", meinte Wilhelm.

Zur "Halbzeit" lag das deutsche Quartett 22,4 Sekunden vor den favorisierten Russinnen, aber Mixed-Weltmeisterin Buchholz konnte den Vorsprung nicht halten und fiel durch "eine sehr ärgerliche Strafrunde" sogar auf Platz drei zurück.

Der Rückstand von über einer Minute war für Schlussläuferin Kathrin Hitzer nicht aufzuholen, zumal sich die nach abgesessener Dopingsperre wieder stark in Form gekommene russische Altmeisterin Olga Medwedzewa (ehemals Pylewa) keine Blöße gab.

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