Henkel nur von Jurjewa geschlagen

SID
Andrea Henkel lief zum Abschluss der WM als beste Deutsche auf Rang fünf
© Getty

Andrea Henkel hat beim Biathlon-Weltcup im thüringischen Oberhof im Sprint über 7,5km den zweiten Platz belegt. Lediglich die Russin Jekaterina Jurjewa war im Ziel schneller.

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Um minimale 2,4 Sekunden hat Biathletin Andrea Henkel beim Heim-Weltcup in Oberhof ihren ersten Saisonsieg verpasst. Die Dreifach-Weltmeisterin aus Großbreitenbach lag am Ende des 7,5-km-Sprints umgerechnet nur 12 Meter hinter Jekaterina Jurjewa (Russland) und wurde von 20.000 Fans am Thüringer Rennsteig dennoch mit Sprechchören frenetisch gefeiert.

"Ich bin nicht traurig, sondern glücklich. Heute habe ich endlich das gemacht, was ich kann - fehlerfrei schießen", sagte Henkel. "Alle Welt wollte mir ein Schießproblem einreden. Aber ich bin standhaft geblieben und habe heute die Antwort gegeben. Am Ende waren meine Beine schwer. Ich habe auf der letzten Runde die Berge einzeln heruntergezählt."

Schlussspurt sichert Jurjewas Sieg

Weltmeisterin Jekaterina Jurjewa lag noch 500m vor dem Ziel eine Sekunde hinter Henkel zurück, konnte aber den Rückstand auf der Zielgerade mit furiosem Endspurt noch wettmachen.

Für ihren ersten Saisonsieg kassierte die 25-Jährige 10.000 Euro Prämie und rückte im Gesamtweltcup mit 337 Punkten hinter die diesmal achtplatzierte Teamgefährtin Swetlana Slepzowa (361) auf Platz zwei vor.

Tagesdritte wurde Helena Jonsson (Schweden). Von der Auswahl des Deutschen Skiverbandes (DSV) kamen hinter Henkel nur noch Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) und Magdalena Neuner (Wallgau) auf den Rängen sechs sowie 13 in der Weltspitze ein.

Kati Wilhelm ärgerte sich über den letzten Schuss im Liegendanschlag, der die schwarze Klappscheibe verfehlte. "Da konnte jeder Zuschauer sehen, welches Wort ich auf den Lippen hatte", meinte die Olympiasiegerin aus Zella-Mehlis. "Ich bin verhalten angegangen. Das war die richtige Taktik. Ich bin insgesamt zufrieden. Auch wenn ich natürlich lieber auf dem Siegerpodest gestanden hätte."

Neuner sauer auf sich selbst

Sauer über ihre Schießleistung war Magdalena Neuner: "Drei Fehlschüsse beim Sprint sind einfach indiskutabel", schimpfte die Wallgauerin. "Zwei weniger wären okay gewesen."

Die zweimalige Oberhof-Siegerin schoss zwar extrem schnell, aber eben nicht sicher genug und vergab deshalb eine aufgrund der besten Laufzeit aller 90 Starterinnen mögliche Podestplatzierung. "Läuferisch ging es sehr gut. Ich wusste ja nicht, wo ich stehe. Aber es freut mich, dass ich sogar in der letzten Runde noch richtig Gas geben konnte."

Beim Weltcup in Oberhof bestreiten die Männer am Samstag (17.20 Uhr/live im ZDF und bei Eurosport) ihren 10-km-Sprint. Im deutschen Team stehen dann die in der Staffel noch geschonten Andreas Birnbacher (Schleching) und Alexander Wolf (Oberhof) ebenso wie die überzeugenen Staffel-Debütanten Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Toni Lang (Hauzenberg).

Weltcup in Oberhof: Die Ergebnisse