Albrechts Ärzte sind vorsichtig optimistisch

SID
Daniel Albrecht erlitt beim Sturz schwere Kopfverletzungen
© Getty

Der Zustand von Daniel Albrecht, der beim Trainingslauf für die Weltcup-Abfahrt in Kitzbühel schwer gestürzt war, ist stabil. Er liegt aber nach wie vor im künstlichen Koma.

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Der Schweizer Ski-Rennläufer Daniel Albrecht wird nach seinem schweren Sturz auf der Abfahrtsstrecke in Kitzbühel weiter in einem künstlichen Koma gehalten.

Norbert Mutz, Leiter der Intensivmedizin in der Innsbrucker Universitäts-Klinik, klang am Freitagnachmittag allerdings vorsichtig optimistisch, was den Zustand des 27 Jahre alten Kombinations-Weltmeisters angeht: "Wir haben im Moment keine wesentlichen Sorgen. Im Moment."

Es bestand "mittelbare Lebensgefahr"

Mutz erklärte, dass für Albrecht derzeit eine "mittelbare Lebensgefahr" bestehe, dies sei allerdings "nach so einem Sturz" auch normal. Eine "unmittelbare Lebensgefahr" sei dagegen derzeit auszuschließen.

Der Mediziner legte Wert auf die Feststellung, dass er mit seinen Einschätzungen nur den momentanen Zustand wiedergeben könne. "Ich bin kein Prophet. Ich kann nicht sagen, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt."

Albrecht erlitt Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschung

Albrecht war am Donnerstag nach Aussagen von Mutz mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einer Lungenquetschung in die Uni-Klinik in Innsbruck eingeliefert worden. Die Körperfunktionen seien dort dann stabilisiert worden, Albrecht habe eine ruhige Nacht auf Freitag verbracht.

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Weitere relevante Verletzungen seien nicht festgestellt worden. "Wir haben im Moment keinen Grund, besonders beunruhigt zu sein", wiederholte Mutz.

Unterdessen hält Günter Hujara, deutscher Renndirektor des Internationalen Ski-Verbandes, nach dem Sturz von Albrecht eine erneute Diskussion um die Sicherheit im alpinen Rennsport für nicht angebracht: "Wenn einem Läufer so etwas passiert, dann können wir nichts machen. Wenn wir so etwas verhindern wollen, darf es keine Abfahrten mehr geben."

Eberharter: "Es war zweifelsohne ein Fahrfehler"

Bei allem Bedauern über den Sturz und die Folgen wies auch Hujara darauf hin, dass Albrecht einen Fahrfehler begangen habe. Für diese Einschätzung erhielt der FIS-Renndirektor Zustimmung von allen Seiten, unter anderem vom Schweizer Abfahrtstrainer Hans Flatscher.

Stephan Eberharter, Olympiasieger und legendärerer Streif-Sieger aus Österreich, sagte: "Es war zweifelsohne ein Fahrfehler."

Auch Kritik am tückischen Zielsprung, an dem im vergangenen Jahr im Rennen der Amerikaner Scott Macartney schwer gestürzt war, wollte Hujara nicht gelten lassen.

"Wir haben dort extra noch eine Absprungkante gebaut, die nach hinten versetzt wurde", erklärte er. Jeder Fahrer müsse dadurch wissen, "wo er abspringt, oder wo er den Sprung drücken muss".

Der Sprung, betonte Hujara, "wird jedenfalls nicht mehr verändert".

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