Sandrine Bailly gewinnt Verfolgungsrennen

SID
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© DPA

Pyeongchang - Im 20. Biathlon-Weltcup-Rennen in diesem Winter stand erstmals keine deutsche Skijägerin auf dem Siegerpodest. Die Französin Sandrine Bailly übernahm durch ihren dritten Saison- Erfolg in Pyeongchang zudem die Führung im Gesamt-Weltcup von Andrea Henkel.

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Bailly kam nach nur einem Schießfehler mit einem Vorsprung von 54,9 Sekunden vor der Italienerin Michel Ponza ins Ziel. Den dritten Platz belegte die Russin Albina Achatowa.

Beim ersten Damen-Jagdrennen in Südkorea liefen Andrea Henkel, Magdalena Neuner, Kati Wilhelm und Kathrin Hitzer als Fünfte, Sechste, Neunte und Zehnte zwar in die Top Ten, doch die ersten Drei konnten die deutschen Biathletinnen nicht gefährden.

"Wir sind trotzdem nicht unzufrieden", sagte Damen-Bundestrainer Uwe Müssiggang. "Ich habe Gelb-Rot verloren, aber es ist in Reichweite", sagte die gestürzte Weltcup- Spitzenreiterin Andrea Henkel aus Großbreitenbach.

Bailly vor Henkel

Mit 638 Punkten hat Bailly vor den letzten sechs Damen-Weltcup-Rennen in Russland und Norwegen einen Vorsprung von elf Zählern vor Doppel-Weltmeisterin Henkel (627).

Dritte ist Massenstart- Weltmeisterin Magdalena Neuner (608) vor Kati Wilhelm (572) und der erneut wegen ihrer Erkältung pausierenden Martina Glagow (532). Für einen Sieg gibt es 50 Zähler.

Bis zum letzten Rennen beim Weltcup- Finale in Oslo am 16. März können die Skijägerinnen also maximal 300 Punkte gewinnen. Die vier Mitglieder der deutschen WM-Goldstaffel sind also noch im Rennen.

"Was macht sie?"

Für Magdalena Neuner, die in Pyeongchang das Sprint-Rennen gewonnen hatte, begann die Verfolgung mit einer Irrfahrt. "Ich dachte, was macht sie? Ich war völlig überrascht", sagte die spätere Siegerin Bailly.

Ihre Rivalin Neuner fand zwar noch die richtige Richtung, doch der Vorsprung von 14,3 Sekunden auf die Sprint-Zweite Bailly war geschmolzen. Es kam sogar noch schlimmer für die Wallgauerin.

Ihren Fehler im Liegendschießen konnte die Dreifach- Weltmeisterin von Östersund noch verschmerzen, doch die insgesamt sechs Fehlschüsse im Stehendanschlag waren eindeutig zu viel.

Henkel mit Schießfehlern

Besser lief es für Andrea Henkel, die bis zum letzten Auftritt am Schießstand auf Podiums-Kurs war. Bei schwierigen äußeren Bedingungen leistete sie sich zwei Fahrkarten.

"Wenn sie einen Fehler weniger geschossen hätte, wäre sie Zweite geworden", sagte Müssiggang. Magdalena Neuner lag 1:44,5 Minuten zurück.

Von Platz 18 auf Rang neun lief Kati Wilhelm. Die dreimalige Olympiasiegerin leistete sich zu Beginn gleich zwei Schießfehler, ehe sie immer besser in Fahrt kam. "Ich glaube, es geht wieder aufwärts", sagte sie. Eine ganz starke Vorstellung auch Kathrin Hitzer: Die Gosheimerin verbesserte sich von Platz 39 noch auf Position 10.