Neuner holt Sprintweltcup und das Gelbe Trikot

SID
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© DPA

Oslo (dpa) - Magdalena Neuner holte sich zum Auftakt des großen Finales in Oslo im Nieselregen den Sprintweltcup und das Gelbe Trikot der Gesamtführenden vor Andrea Henkel, danach klagte sie über Kopf- und Gliederschmerzen.

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"Ich habe das Gefühl, dass ich krank werde", sagte die Bayerin nach dem 7,5-Kilometer-Rennen. Prompt wurde Deutschlands Sportlerin des Jahres in Watte gepackt.

"Da hilft nur viel Schlafen und sich irgendwie über Wasser halten", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang und kündigte eine Medizin-Kur für den Jungstar an.

Denn mit 773 Punkten übernahm Magdalena Neuner erstmals in dieser Saison die Führung im Gesamtweltcup und liegt nun vor der Vorjahressiegerin Andrea Henkel (755) und Sandrine Bailly (751).

Neuner setzt sich gegen Bailly durch

Auch mit schweren Beinen hatte Magdalena Neuner im Duell mit der Französin Bailly die größeren Kraftreserven und eroberte auch ohne Sieg im letzten Sprintrennen der Saison die kleine Kristallkugel.

"Das ist ein Wahnsinn", sagte sie. Unter dem wolkenverhangenen Himmel am berühmten Holmenkollen reichte der Wallgauerin Platz sieben, um nach dem Gewinn der Massenstart-Wertung überraschend auch die kleine Kristallkugel im Sprint zu holen, da Sandrine Bailly nur 16. wurde.

Die beiden Rivalinnen schossen je zwei Fahrkarten, Neuner war aber schneller in der Loipe unterwegs und lag deshalb am Ende mit acht Punkten vor der Französin.

Wilhelm 20 Punkten hinter Neuner

Dritte wurde Kati Wilhelm, die beim Sieg der Russin Svetlana Sleptsowa auch das Rennen als Dritte beendete und in der Endabrechung 20 Punkte Rückstand auf Neuner hatte.

"Das ist die zweite Kugel, die ich mitnehme und dabei bin ich erst 21", wunderte sich Neuner einmal mehr über sich selbst. Nun baut sie darauf, sich bis zum Verfolgungsrennen wieder zu erholen.

"Der freie Freitag kommt gerade recht. Ich hoffe, dass es mich nicht richtig erwischt", sagte die Massenstart-Weltmeisterin. Schließlich hat sie vor den beiden letzten Rennen der Saison und ihre Ausgangsposition im Dreikampf um die Große Kristallkugel deutlich verbessert.

"Ein Riesengefühl"

"Das ist ein Riesengefühl. Das kann man gar nicht richtig beschreiben. Ich hoffe, dass die Farbe gelb mir Glück bringt", sagte sie.

"Etwas verärgert" war dagegen Andrea Henkel. Die Einzel-Doppel-Weltmeisterin von Östersund musste wie ihre beiden Rivalinnen um den Gesamtweltcup nach insgesamt zwei Schießfehlern zwei Strafrunden laufen.

"Ich kann es zwar nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, aber ich habe noch Chancen", sagte sie. "Es ist noch nicht vorbei", sagte Sandrine Bailly.

Beim Sprintsieg der Russin Sleptsowa in 21:47,6 Minuten vor der Norwegerin Tora Berger, der endlich wieder einmal fehlerfrei schießenden Kati Wilhelm, Kathrin Hitzer und Andrea Henkel machte Magdalena Neuner mit eisernem Willen das eigentlich Unmögliche noch möglich.

Und auch Kati Wilhelm meldete sich zurück. "Schön, dass ich endlich wieder ein gutes Rennen gemacht habe", sagte "Rotkäppchen" und stellte fest: "Die letzten Wochen waren nicht einfach."