Neuner und Björndalen feiern Erfolge

SID
Magdalena Neuner
© DPA

Chanty Mansijsk - Ausnahmeläuferin Magdalena Neuner hat den deutschen Biathletinnen den 16. Saisonsieg beschert, die Männer liefen dagegen in Sibirien deutlich am Podest vorbei.

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Die Wallgauerin gewann in Chanty Mansijsk wie im Vorjahr den Sprint über 7,5 Kilometer und hat vor dem Jagdrennen im Weltcup nur noch 26 Punkte Rückstand zur Tageszweiten Sandrine Bailly (Frankreich/684 Punkte).

Dazwischen rangiert noch Pokalverteidigerin Andrea Henkel (Großbreitenbach/664), die hinter der Russin Albina Achatowa und Katrin Hitzer (Gosheim) Tagesfünfte wurde.

"Richtig wohl gefühlt" 

"Ich habe mich richtig wohl gefühlt, konnte auf der letzten Runde noch gut kämpfen und Sandrine überholen", sagte Neuner, ehe sie zur Ehrenrunde auf den Rentierschlitten stieg.

Bestplatzierter der sieben deutschen Männer war beim 82. Weltcup-Tageserfolg des Norwegers Ole Einar Björndalen der Altenberger Carsten Pump mit 1:01 Minuten Rückstand auf Platz 13.

Björndalen baute mit dem siebten Saisonsieg die Weltcup-Führung weiter aus und gewann vorzeitig die kleine Weltcupkugel für die Sprintrennen.

Nur ein Schießfehler 

Vorentscheidend für Neuners vierten Tageserfolg war ihr schnelles Schießen mit nur einem Fehler. "Ich habe in den vergangenen Tagen viel an meinem Stehendschießen gezweifelt. Dann habe ich mir eingeredet: Mach' alles so wie im Training. Das hat prima geklappt", berichtete die sechsmalige Weltmeisterin - und freute sich über den vierten Platz ihrer Zimmer-Kollegin Katrin Hitzer.

"Endlich konnte ich vorn mitmischen. Es hat sich ausgezahlt, dass ich langsam und konzentriert geschossen habe", stellte Hitzer zufrieden fest.

Nicht ganz so glücklich war dagegen Andrea Henkel. "Der fünfte Platz ist nicht schlecht, hält auch alle Chancen im Weltcup offen. Ich bin bewusst schnell angegangen, doch dann habe ich auf den letzten zweieinhalb Kilometern 18 Sekunden gegen Lena und 14 Sekunden gegen Katrin verloren. Das war nicht so okay", stellte sie fest.

Greis gibt auf 

Bei den Männern haben neben Pump auch Michael Rösch (Altenberg) als 15. und der Oberhofer Christoph Stephan auf Rang 20 gute Aussichten, beim Verfolgungsrennen unter die ersten Zehn zu laufen.

Da wird Daniel Graf (Frankenhain) als nur 70. im Sprint ebenso fehlen wie der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang), der das Rennen leicht erkältet nach dem zweiten Schießen aufgab.

"Nicht aufzugeben wäre falscher Stolz gewesen. Ich wäre nicht in die Punkte gekommen. Das bringt mir nichts", begründete der Allgäuer sein vorzeitiges Rennende. Beim Massenstart will er wieder laufen. "Dann auch bis zum Schluss, denn bei dem Rennen mit nur 30 Startern lande ich garantiert in den Punkten."

"Wahre Raketen unter den Füßen" 

"Auch für 'Ali Wolf' auf dem 30. Platz, der wie Michael Greis leicht erkältet ist, wäre es vermutlich besser gewesen, auf den Sprint zu verzichten", sagte Bundestrainer Frank Ullrich.

Während er Pump für dessen "gutes Rennen im Rahmen seiner Möglichkeiten" und Team-Youngster Stephan trotz einiger Probleme beim Schießen lobte, nannte er für die unbefriedigenden anderen Ergebnisse gleich mehrere Gründe: Reisestrapazen, Probleme beim Schießen, mit der Gesundheit und den Ski.

Ullrich: "Wir hatten keine schlechten, aber die Russen und Norweger im Vergleich dazu wahre Raketen unter den Füßen."