Greis gewinnt auch Sprint in Antholz

SID
Wintersport, Biathlon, Greis
© DPA

Antholz - Michael Greis hat den Sieg-Hattrick geschafft und nach seinen zwei Erfolgen in Ruhpolding auch den Weltcupsprint im Südtiroler Biathlon-Mekka Antholz gewonnen.

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Vor 7000 Zuschauer am sonnenüberfluteten Antholzer See traf der dreimalige Olympiasieger aus Nesselwang alle zehn Scheiben. Der Olympia-Held von Turin benötigte 25:05,4 Minuten für die anspruchsvollen zehn Kilometer in 1600 Meter Höhe und hatte im Ziel 3,4 Sekunden Vorsprung vor dem Russen Nikolai Kruglow.

Als Tagesdritter mit 6,4 Sekunden Rückstand behauptete der ebenfalls fehlerfrei schießende Norweger Ole Einar Björndalen die Führung im Gesamtweltcup.

Im Ziel sah Michel Greis nach zweimaligem Sicherheitsschießen zwar die Bestzeit auf der großen Videowand aufleuchten, an den Sieg wollte er angesichts des noch folgenden Björndalen zunächst nicht glauben. "Den habe ich wohl auf der vier Kilometer langen mittleren Laufrunde verschenkt", schimpfte er.

"Jetzt kann ich Ole ärgern" 

Da war Greis - unbemerkt von den Fernsehkameras - mit der Skispitze in den stumpfen Neuschnee geraten, drehte eine Pirouette, fiel auf die Knie und verlor seinen ganzen Schwung. "Das hat etliche Sekunden gekostet", berichtete er.

Als Björndalen dann auf den letzten zwei Kilometern 21 Sekunden auf Greis verlor, gab es einen Allgäuer Jubelschrei. "Ich bin total happy. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn noch beim Warmlaufen fühlte ich mich in der Höhe etwas schlapp. Doch mit dem Start war das verflogen", berichtete der 31 Jahre alte Sportsoldat. "Jetzt kann ich auch morgen Ole ärgern", sagte er sichtlich zufrieden mit Blick auf das Verfolgungsrennen.

Neben dem dreimaligen Saisonsieger konnten auch die anderen deutschen Starter gefallen. Der Oberhofer Alexander Wolf landete in dem spannenden Rennen trotz einer Strafrunde nach dem letzten Schuss auf Platz zehn. Der fehlerfrei schießende Daniel Graf (Frankenhain) wurde 13. und der Schlechinger Andreas Birnbacher belegte mit einem Schießfehler Platz 14.

Prima Schießleistung 

Wolf: "Das ist eine gute Ausgangsposition für morgen. Deshalb bin ich zufrieden, auch wenn der Fehler nicht hätte sein müssen. Ich muss mich noch besser konzentrieren. Wenn so etwas bei der WM passieren würde, müsste ich mich in den Hintern beißen."

Bundestrainer Frank Ullrich strahlte mit der Sonne um die Wette. "Ein großes Kompliment der ganzen Mannschaft. Was sie heute am Schießstand geleistet haben, war prima", sagte er. "Ich hatte als Devise 90 bis 100 Prozent Trefferquote ausgegeben. Das haben alle geschafft. Nur vier Fehler bei 70 Schuss ist ein Superergebnis.

Bis auf ein paar Leichtsinnsfehler war das okay. Ohne die Fahrkarten beim letzten Schuss wäre wohl auch 'Ali' Wolf unter die ersten fünf gelaufen." Ein Sonderlob hatte er noch für seinen Musterschüler übrig: "Michael war heute faszinierend. Er hat mit Kopf geschossen und ist eine geniale Schlussrunde gelaufen".