Haseney und Ackermann im Siegesrausch

SID
Sebastian Haseney (hinten) und Ronny Ackermann belegten die Ränge sieben bzw. 13
© Getty

Val di Fiemme - Sebastian Haseney im Freudentaumel, Ronny Ackermann weiter in Gelb: Die deutschen Kombinierer haben den Weltcup im italienischen Val di Fiemme trotz widriger Bedingungen dominiert und Werbung in eigener Sache für den Weltcup in Klingenthal betrieben.

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Nachdem Ackermann den Einzelwettbewerb gewonnen hatte, zog Haseney im Sprint-Wettkampf nach. Der Zella-Mehliser raste in beeindruckender Manier von Platz 13 nach dem Springen zum Sieg und beendete eine schier endlos erscheinende Serie: Letztmalig hatte der Thüringer am 27. Januar 2001 in Steamboat Springs einen Weltcup-Wettbewerb gewonnen. 

"Ich bin so glücklich", schwärmte der 29-jährige Haseney. Bereits am Vortag hatte er seinen ersten Podestplatz beim Sieg von Ackermann trotz strömenden Regens errungen. Nach 42 Zentimeter Neuschnee über Nacht stimmte aber auch 24 Stunden später das Material.

Ackermann muss Tempo machen 

Haseney gelang in seiner Wackeldisziplin Springen ein Satz auf Platz 13. "Ich habe mich gut gefühlt, obwohl der Samstag ganz schön geschlaucht hat. Und dass es im Spurt im Gegensatz zum Vortag auch positiv für mich gelaufen ist, ist umso schöner", meinte er.

Haseney konnte sich lange in der Gruppe ausruhen, während Ackermann vorne Tempo machen musste. "Ich hoffe nicht, dass ich bei meinem Sieg zu viele Körner verloren habe", hatte der Dermbacher nach dem dritten Rang im Springen schon orakelt.

"Es ging dann einfach nicht mehr, Platz fünf war am Ende okay, weil ich dadurch meine Gesamtführung noch ausbauen konnte. Jetzt freue ich mich auf Klingenthal", sagte der zweimalige Weltmeister, der einmal mehr seine Ausnahmestellung unterstrich. Mit Platz zwei im Springen und einer auch taktisch glänzenden Leistung in der Loipe zeigte er der Konkurrenz nur die Ski-Enden.

Drei Siegertypen im Team 

"Es hätte ganz dumm laufen müssen, damit wir keinen aufs Stockerl bekommen", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch nach dem Sprint, bei dem gleich drei seiner Schützlinge in der Sechs-Mann-Spitzengruppe vertreten waren. Nachdem Ackermann und der Oberwiesenthaler Eric Frenzel lange Zeit gemeinsam an der Spitze gelaufen waren und Teamwork gezeigt hatten, machte Haseney im Spurt Nägel mit Köpfen.

"Ich freue mich immer über einen Sieg. Aber wenn einer nach so langer Zeit mal wieder ganz oben steht, freut man sich sogar ein wenig mehr", meinte Weinbuch, der nun gleich drei Siegertypen in seinem Team hat: Neben Ackermann und Haseney auch den diesmal wegen einer Krankheit pausierenden Johanngeorgenstädter Björn Kircheisen.

"Damit sind wir nicht mehr so leicht ausrechenbar. Wir sind sowieso zum Erfolg verdammt und da ist es einfacher, wenn die Verantwortung auf mehreren Schultern liegt", sagte der Bundestrainer mit Blick auf Klingenthal.